Glossar
Ausschüttungsquote
Ausgeschüttete Dividende im Verhältnis zum Ergebnis je Aktie.
Biogas
Gemisch, das zum größten Teil aus Methan und Kohlendioxid besteht und bei der sauerstofffreien Vergärung von organischem Material (nachwachsende Rohstoffe, Gülle oder organische Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie) entsteht.
Biomasse
Gesamtheit der Masse an organischem Material (abgestorbene Lebewesen, organischeStoffwechselprodukte und Reststoffe); bestimmte Teilmengen davon können in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme bzw. Kälte genutzt werden.
Brent
Die aus der Nordsee stammende, für Europa maßgebliche Rohölsorte.
Capital Employed
Eigenkapital zuzüglich verzins liches Fremdkapital bzw. Ver mögen abzüglich nicht verzins licher Verbindlichkeiten.
Cash Generating Unit (CGU)
Kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die eigenständige Mittelzuflüsse generiert, die von Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten weitestgehend unabhängig sind. Der Barwert künftiger Cash Flows kann zur Bewertung der jeweiligen CGU herangezogen werden.
CO2 (Kohlendioxid)
Chemische Bezeichnung für Kohlendioxid. Entsteht überwiegend aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
CO2–Emissionshandel bzw. EU–Emissionshandel
Im Rahmen des EU–weiten Emissionshandelssystems teilen die Mitgliedsstaaten CO2–Emissionsrechte an Unternehmen zu. Unternehmen, deren tatsächliche CO2–Emissionen das Volumen der zugeteilten Zertifikate übersteigen, müssen zusätz liche Emissionsrechte zukaufen.
CO2–Emissionszertifikat
Die mit 1. Jänner 2005 im Rahmen der Umsetzung der Kyoto–Ziele in der EU eingeführten Emissionszertifikate gestatten die Emission bestimmter Mengen klimarelevanter Gase. Die Zertifikate werden im Rahmen des „Nationalen Allokationsplans“ in Abhängigkeit von den bisherigen Emissionen an die Emittenten vergeben.
Corporate Covernance Kodex
„Verhaltensregel–Kodex“ für Kapital gesellschaften, der die Grundsätze für die Führung und Überwachung eines Unternehmens festschreibt. Er stellt kein gesatztes Recht dar, sondern ein Regelwerk, dem sich Unternehmen freiwillig unterwerfen.
Deckungsgrad
Verhältnis zwischen der Stromerzeugung in eigenen Kraftwerken und dem gesamten Stromverkaufsvolumen.
Derivative Finanzinstrumente
Finanzinstrumente, die Rechte und Pflichten erzeugen, die sich von Marktentwicklungen ableiten, z. B. Optionen, Swaps, Futures. Durch deren Einsatz können Finanzrisiken minimiert werden.
Directors–and–Officers– (D & O)–Versicherung
Vermögensschadenshaftpflichtversicherung, die ein Unternehmen für seine Organe und leitenden Angestellten abschließt.
Dividendenrendite
Verhältnis zwischen der ausgeschütteten Dividende und dem Aktienkurs.
Earnings before Interest and Taxes (EBIT)
Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auch Betriebs– oder Operatives Ergebnis genannt; Messgröße für die operative Ertragskraft eines Unternehmens.
Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (EBITDA)
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen oder Betriebsergebnis vor Abschreibungen auf immaterielle Ver mögenswerte und Sachanlagen. Dient auch als einfache Kenngröße für den Cash Flow.
Economic Value Added
Differenz aus dem Rendite-Spread (ROCE abzüglich Kapitalkostensatz) multipliziert mit dem durchschnittlichen Kapitaleinsatz (Capital Employed); Maß für die Wertschaffung eines Unternehmens.
E–Control (Energie-Control Austria)
Vom österreichischen Gesetzgeber auf Grundlage des Energieliberalisierungsgesetzes eingerichtete Regulierungsbehörde. Sie hat die Aufgabe, die Umsetzung der Liberalisierung des österreichischen Stromund Gasmarkts zu überwachen, zu begleiten und gegebenenfalls regulierend einzugreifen.
Eigenkapitalquote
Verhältnis zwischen Eigen– und Gesamtkapital.
Einwohnerwert (EW)
Bestimmt die zu erwartendebiologische Belastung von Kläranlagen. Er baut auf dem Einwohnergleichwert (EGW) auf und berechnet sich aus der Summe der Einwohner (EZ) und der Einwohnergleichwerte: EW = EZ + EGW.
EMAS
Europäische Verordnung für Umweltmanagementsysteme.
Emittenten–Compliance–Verordnung (ECV)
Eine 2007 in Kraft getretene Verordnung der Finanzmarktaufsichtsbehörde über Grundsätze für Informationsweitergabe im Unternehmen sowie zu organisatorischen Maßnahmen zur Vermeidung von Insiderinformationsmissbrauch für Emittenten.
Ergebnis je Aktie
Konzernergebnis dividiert durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien.
European Energy Exchange (EEX)
Die größte Energiebörse in Kontinentaleuropa mit Sitz in Leipzig.
Ex–Dividendentag
Tag, ab dem Aktien ohne Recht auf Dividende gehandelt werden. An diesem Tag wird d ie Höhe der Dividende vom Preis des Wertpapiers abgezogen.
Fair Value
Auf effizienten Märkten unter Ein beziehung aller preisbeeinflussenden Faktoren ermittelter Preis, zu dem ein Geschäft zwischen voneinander unabhängigen Geschäftspartnern zustande kommen würde.
Funds from Operations (FFO)
Operativer Cash Flow, bereinigt um das Zinsergebnis.
Gearing
Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital.
Global Reporting Initiative (GRI)
Initiative mit der Aufgabe, weltweit anwendbare Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln und so eine standardisierte Darstellung von Unternehmen in ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension zu erreichen.
Hedge–Geschäft
Hedging ist ein Instrument des finanziellen Risikomanagements, das Verluste aus negativen Markt wertveränderungen im Zins–, Währ ungs– oder Kurswertbereich limitieren bzw. vermeiden soll. Das Unternehmen, das ein Geschäft „hedgen“ möchte, geht eine weitere Transaktion ein, die mit dem Grundgeschäft gekoppelt ist.
Heizgradsumme
Messgröße für den temperaturbedingten Energie bedarf für Heizzwecke.
Interest Cover
Verhältnis der FFO (Funds from Operations) zum Zinsaufwand.
International Financial Reporting Interpretation Committee/Standard Interpretation Committee (IFRIC, vormals SIC)
Seine Aufgabe ist es, die vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten IFRS zu interpretieren und zu konkretisieren.
International Financial Reporting Standards/International Accounting Standards (IFRS, vormals IAS)
Die Bezeichnung IAS wurde 2001 auf IFRS geändert, bis dahin veröffentlichte IAS werden jedoch weiter unter der früheren Bezeichnung geführt. Sie werden vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben.
International Securities Identification Number (ISIN)
Individuelle Wertpapier–Kennnummer, die der EDV–mäßigen Erfassung von Wertpapieren auf internationaler Ebene dient.
ISO 14001
Internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem festlegt.
Kilowatt Peak (kWp)
Maximale Leistung eines Photovoltaikmoduls bzw. einer Solarstrom anlage.
Kraft–Wärme–Kopplung (Cogeneration)
Gleichzeitige Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme in einer Energieerzeugungsanlage. Durch die kombinierte Produktion kann der Wirkungsgrad erhöht und damit die eingesetzte Primärenergie optimal genutzt werden.
Management Approach
Darstellung der steuerungsrelevanten Komponenten eines Konzerns.
Messzahlen Energie
Energie (Wh) = Leistung × Zeit kWh Kilowattstunde: 1 Wattstunde (Wh) × 103 MWh Megawattstunde: 1 Wh × 106 GWh Gigawattstunde: 1 Wh × 109 Erdgas-Energieinhalt: 1 Nm3 1 m3 Erdgas = 11,07 kWh
Net Debt Coverage
Verhältnis der FFO (Funds from Operations) zur verzinslichen Nettoverschuldung.
Net Operating Profit after Tax (NOPAT)
Ergibt sich aus dem versteuerten Ergebnis vor Finanzierungskosten.
Nettoverschuldung
Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel).
Netzverlust
Differenz zwischen der in ein Netz system eingespeisten und der entnommenen elektrischen Energie im Netzsystem. Netzverluste entstehen grundsätzlich aufgrund physika lischer Eigenschaften der Leitungen.
Ökostrom
Elektrische Energie, die ausschließlich aus erneuerbaren Energieträ gern wie Wasser, Wind, Biogas, Biomasse, Photovoltaik, Geothermie, Deponiegas und Klärgas erzeugt wird.
Operatives Ergebnis (EBIT)
Siehe Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization.
Primärenergie
Energie, die aus natürlich vorkommenden Energieträgern zur Verfügung steht. Fossilen Energieformen wie Erdgas, Mineral öl, Stein– und Braunkohle als auch Kernbrennstoffe wie Uran und erneuerbare Energiequellen wie Wasser, Sonne und Wind zählen dazu.
PPP–Modell
(Public Private Partnership) Im Rahmen von PPP–Projekten werden Anlagen für Kunden gebaut, finanziert und nach Ablauf einer zuvor vereinbarten, fixen Laufzeit ins Eigentum der Kunden übertragen. Diese Projekte wurden in der Vergangenheit als BOOT–Projekte bezeichnet.
Regulatory Asset Base (RAB – Finanzierungskostenbasis)
Die verzinsliche Kapitalbasis setzt sich aus der Summe der immateriellen Vermögensgegenstände und dem Sachanlagevermögen abzüglich passivierter Netzzutritts- und Netzbereitstellungsentgelte (Baukostenzuschüsse/BKZ) und etwaiger Firmenwerte auf der Basis von bilanziellen Werten zusammen. Anpassungen erfolgen in Bezug auf die Standardisierung der Abschreibungsdauern und der Standardisierung der Auflösung der BKZ.
Return on Capital Employed (ROCE)
Gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund AG Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen.
Return on Equity (ROE)
Zur Bestimmung der Eigenkapitalrendite (Return on Equity) – einer Messgröße für die Wertschaffung eines Unternehmens auf Basis des Eigenkapitals – wird das versteuerte Ergebnis in Bezug zum buchmäßigen Eigenkapital gesetzt.
Smart Meter/Metering
Ein intelligenter Zähler (auch Smart Meter genannt) ist ein elektronischer Stromzähler, der dem Energieversorgungsunternehmen über eingebaute Zusatzfunktionen oder nachträgliche Module ermöglicht, die erfassten Zählerstände über die Ferne auszulesen.
Sonstiges Ergebnis
Das sonstige Ergebnis, das auch mit dem englischen Begriff „other comprehensive income“ (OCI) bezeichnet wird, ist die Summe aller ergebnisneutralen Erträge abzüglich der Summe aller ergebnisneutralen Aufwendungen der Berichtsperiode.
Spotmarkt/Spothandel
Allgemeine Bezeichnung für Märkte, auf denen Lieferung, Abnahme und Bezahlung (Clearing) unmittelbar nach dem Geschäftsabschluss erfolgen (siehe auch ARA–Raum).
Stakeholder
Person oder Gruppierung, die ihre Interessen an einem Unternehmen wahrnimmt. Als Stakeholder gelten neben den Eigentümern die Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten sowie der Staat, NGOs und lokale Interessengruppen.
Syndizierte Kreditlinie
Von einem Bankenkonsortium verbindlich zugesagte Kreditlinie, die dem Unternehmen eine Kreditziehung in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten und Währungen erlaubt.
Terminmarkt
Im Gegensatz zum Spotmarkt fallen auf dem Terminmarkt das Verpflichtungs– und Erfüllungsgeschäft zeitlich auseinander. Bei Vertragsabschluss muss weder der Käufer die nötigen liquiden Mittel noch der Verkäufer den Handelsgegenstand besitzen. Der Preis der gehandelten Ware wird bereits im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgesetzt.
Thermische Abfallverwertung
Kontrollierte großtechnische Verbrennung von Abfall bei Temperaturen von mehr als 1.000 °C, die zu einer Zerstörung bzw. Entfrachtung von Schadstoffen führt. Gleich zeitig wird die im Abfall enthaltene Energie freigesetzt und – z. B. für Zwecke der Stromerzeugung oder der Fernwärmeversorgung – nutzbar gemacht.
Total Shareholder Return
Maßzahl für die Wertentwicklung eines Aktien–Engagements über einen bestimmten Zeitraum unter Berücksichtigung der angefallenen Dividenden und der eingetretenen Kurssteigerung.
UN Global Compact
Von der UNO ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel der Unterstützung ökologischer und ökonomischer Interessen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruption.
Value at Risk (VaR)
Verfahren zur Berechnung des Verlustpotenzials aus der Preisänderung einer Handelsposition unter Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.
Verhaltenskodex (Code of Conduct)
Selbstverpflichtung, bestimmten Verhaltensmustern zu folgen oder diese zu unterlassen und dafür Sorge zu tragen, dass sich niemand durch Umgehung dieser Muster einen Vorteil verschafft.
VÖNIX (VBV–Österreichischer Nachhaltigkeitsindex)
Aktienindex, bestehend aus jenen börsenotierten österreichischen Unternehmen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind.
Weighted Average Cost of Capital (WACC)
Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd– und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags.
Wertschöpfungsstufen
Der Stromsektor wird gemeinhin in die Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Verteilung, Verkauf und Verbrauch aufgeteilt.
Wirkungsgrad
Effizienz einer Anlage; Verhältnis zwischen Input und Output (z. B. Menge an erzeugter elektrischer Energie im Verhältnis zur eingesetzten Primärenergie).