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Energieversorgung Südosteuropa

Im Segment „Energieversorgung Südosteuropa“ werden der Betrieb von Stromnetzen sowie der Stromverkauf an Endkunden in Bulgarien und Mazedonien, Wärmeproduktion und -verkauf in Bulgarien, die Stromerzeugung in Mazedonien, der Gasverkauf an Endkunden in Kroatien sowie der Energiehandel für die gesamte Region zusammengefasst.

Highlights 2015/16

  • Wasserführung in Mazedonien über langjährigem Durchschnitt, jedoch unter Vorjahresniveau
  • Niedrigere Umsatzerlöse durch milden Winter und fortschreitende Liberalisierung
  • Geringere Energiebeschaffungskosten und operative Aufwendungen
  • Verbessertes EBITDA
  • EBIT und Ergebnis vor Steuern durch Wertminderung im bulgarischen Wärmegeschäft belastet
Kennzahlen - Energieversorgung Südosteuropa 2015/162014/15
+/-
absolut %
2013/14
Energiewirtschaftliche KennzahlenGWh 
Stromerzeugung 450495–45–9,1400
davon erneuerbare Energie 175209–34–16,4127
davon Wärmekraftewerke 276286–11–3,7273
Netzabsatz Strom 13.40313.563–160–1,213.034
Energieverkauf an Endkunden 12.06612.670–604–4,812.717
davon Strom 11.88212.459–577–4,612.531
davon Wärme 184211–27–12,8185
FinanzkennzahlenMio. EUR
Außenumsatz 949,41.037,9–88,5–8,5900,4
Innenumsatz 0,30,20,145,00,4
Gesamtumsatz 949,71.038,1–88,4–8,5900,8
Operativer Aufwand –820,2–917,497,210,6–880,6
Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen
Unternehmen mit operativem Charakter
 
EBITDA 129,5120,78,87,220,2
Abschreibungen inkl. Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
 –94,1–62,9–31,2–49,5–252,9
Operatives Ergebnis (EBIT) 35,457,8–22,4–38,8–232,8
Finanzergebnis –23,3–26,12,810,7–29,2
Ergebnis vor Ertragsteuern 12,131,7–19,6–61,8–262,0
Gesamtvermögen 1.184,11.276,0–91,9–7,21.251,8
Gesamtschulden 1.006,31.119,4–113,1–10,11.137,8
Investitionen1) 93,578,514,919,077,5

Regulatorische Rahmenbedingungen

Mit 1. Juli 2016 erhöhte die zuständige Regulierungskommission in Bulgarien die Strom-Endkundenpreise im Versorgungsgebiet der EVN um durchschnittlich 0,83 %. Für den Berichtszeitraum vor allem relevant war allerdings noch die zum 1. August 2015 erfolgte Preissenkung um 0,4 %. Im Bereich Wärme wurden die Endkundenpreise im Geschäftsjahr 2015/16 gegenüber dem Niveau vom 1. Juli 2015 schrittweise um 1,9 % gesenkt. Weiterhin aktiv verfolgt die EVN das im Juni 2013 eingeleitete Schiedsgerichtsverfahren bei dem von der Weltbank eingerichteten „International Centre for the Settlement of Investment Disputes“ (ICSID). In Mazedonien kam es mit Tarifentscheid vom 1. Juli 2016 wie im Vorjahr neuerlich zu einer Senkung der Strom-Endkundenpreise um durchschnittlich 0,3 %.

Energiewirtschaftliche Entwicklung

Die Stromerzeugung der EVN in Südosteuropa verringerte sich im Geschäftsjahr 2015/16 um 45 GWh bzw. 9,1 % auf 450 GWh. Zwar lag das Wasserdargebot in Mazedonien im Berichtszeitraum über dem langjährigen Durchschnitt, der Rekordwert des Vorjahres konnte jedoch nicht erreicht werden. Dies resultierte in einem Rückgang der erneuerbaren Produktion um 34 GWh bzw. 16,4 % auf 175 GWh. Die thermische Stromerzeugung nahm aufgrund des sehr milden Temperaturverlaufs, der zu einer Reduktion der Einsatzzeiten der Cogeneration-Anlage in Plovdiv führte, ebenfalls um 11 GWh bzw. 3,7 % auf 276 GWh ab.

Die Strom-Netzabsatzmengen lagen mit 13.403 GWh in Summe um 160 GWh bzw. 1,2 % unter dem Vorjahreswert, vor allem zurückzuführen auf den milderen Winter. Ebenfalls aufgrund der höheren Temperaturen, aber auch durch die im Berichtszeitraum umgesetzten Liberalisierungsschritte reduzierte sich der Stromabsatz an Endkunden um 577 GWh bzw. 4,6 % auf 11.882 GWh. Der Wärmeabsatz an Endkunden in Bulgarien nahm ebenfalls um 27 GWh bzw. 12,8 % auf 184 GWh ab.

Umsatzentwicklung

Als Folge der Tarifentscheide des Jahres 2015 in Bulgarien und Mazedonien, der in beiden Ländern umgesetzten Liberalisierungsschritte sowie der milderen Temperaturen verringerten sich die Umsatzerlöse des Segments um 88,4 Mio. Euro bzw. 8,5 % auf 949,7 Mio. Euro.

Operativer Aufwand und operatives Ergebnis

Der operative Aufwand entwickelte sich analog zum Umsatz rückläufig und ging um 97,2 Mio. Euro bzw. 10,6 % auf 820,2 Mio. Euro zurück. Abgesehen von einer preis- und absatzbedingten Abnahme der Energiebeschaffungskosten sorgte hier vor allem die weitere Reduktion der Netzverluste für einen Rückgang im Fremdenergiebezug. Positiv wirkten auch die kontinuierliche Verbesserung der Inkassoquote sowie kontinuierliche Kosteneinsparungen innerhalb der Organisation. Per Saldo erhöhte sich das EBITDA damit um 8,8 Mio. Euro bzw. 7,2 % auf 129,5 Mio. Euro. Die Abschreibungen einschließlich der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen nahmen um 31,2 Mio. Euro bzw. 49,5 % auf 94,1 Mio. Euro zu, hauptsächlich hervorgerufen durch eine Wertminderung von 31,3 Mio. Euro bei der bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv, die aufgrund der fortgesetzt nachteiligen Regelungen des Regulators im Wärmebereich vorgenommen werden musste. In Summe resultierte daraus ein EBIT von 35,4 Mio. Euro, das um 22,4 Mio. Euro bzw. 38,8 % unter dem Vorjahreswert lag.

Finanzergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern

Das Finanzergebnis verbesserte sich in der Berichtsperiode um 2,8 Mio. Euro bzw. 10,7 % auf –23,3 Mio. Euro. Dies lag zum einen an der planmäßigen Rückführung von Kreditfinanzierungen, zum anderen an einem weiteren Rückgang des Zinsniveaus. Damit lag das Ergebnis vor Ertragsteuern mit 12,1 Mio. Euro um 19,6 Mio. Euro bzw. 61,8 % unter jenem des Vorjahres.

Investitionen

Die Investitionen des Segments wurden im Geschäftsjahr 2015/16 um 14,9 Mio. Euro bzw. 19,0 % auf 93,5 Mio. Euro gesteigert. Die Schwerpunkte lagen dabei neben einem Zähleraustauschprogramm in Bulgarien weiterhin auf der Effizienzsteigerung der Netze durch den Ausbau der Infrastruktur sowie auf Maßnahmen zur Reduktion der Netzverluste.

Ausblick

Die EVN sieht sich gut gerüstet für den steigenden Wettbewerb, der sich aus der fortschreitenden Liberalisierung der südosteuropäischen Energiemärkte ergibt. Dennoch sind für das Geschäftsjahr 2016/17 Auswirkungen der Marktöffnung auf das Segmentergebnis zu erwarten. In Summe ist durch den Entfall des Einmaleffekts aus der im Berichtszeitraum enthaltenen Wertminderung von einer stabilen Entwicklung mit positiver Tendenz auszugehen. Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die eingeleiteten Verfahren in Bulgarien könnten das Ergebnis des Segments wesentlich beeinflussen.

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