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Erzeugung

Das Segment „Erzeugung“ umfasst die Stromerzeugung aus thermischen Produktionskapazitäten und erneuerbarer Energie in Österreich, Deutschland, Bulgarien und Albanien sowie Projekte für zukünftige Erzeugungsanlagen in Österreich und Bulgarien. Die Vermarktung des im Segment erzeugten Stroms sowie die Primärenergiebeschaffung werden im Segment Energiehandel und -vertrieb abgebildet.

Die Ergebnisbeiträge aus den Beteiligungen der EVN an der Verbund Innkraftwerke GmbH sowie der EVN-WIEN ENERGIE Windparkentwicklungs- und Betriebs GmbH & Co KG werden als Ergebnisanteile at Equity einbezogener Unternehmen mit operativem Charakter im EBITDA erfasst. Die Beteiligung an der Steag-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft wird als anteilig konsolidiertes Unternehmen abgebildet.

Highlights 2015/16

  • Steigerung der Energieproduktion durch stärkeren Einsatz der thermischen Kraftwerke zur Netzstabilisierung
  • Rückgang der Stromproduktion aus erneuerbarer Energie aufgrund geringeren Winddargebots
  • Wertminderungen in Österreich und Deutschland belasten das Ergebnis
  • Gesteigertes EBITDA, EBIT und Ergebnis vor Ertragsteuern

Entwicklung der Erzeugung

Die Stromerzeugung im Segment Erzeugung erhöhte sich im Geschäftsjahr 2015/16 um 1.016 GWh bzw. 24,8 % auf 5.105 GWh. Während die Erzeugung aus erneuerbarer Energie mit 1.626 GWh um 48 GWh bzw. 2,8 % unter dem Vergleichswert des Vorjahre blieb, nahm die Erzeugung in den Wärmekraftwerken um 1.063 GWh bzw. 44,0 % auf 3.479 GWh zu.

Im Bereich der erneuerbaren Erzeugung lagen im Berichtsjahr insbesondere das Winddargebot, geringfügig aber auch das Wasserdargebot unter dem Niveau des Vorjahres und bedingten damit einen Rückgang des Produktionsvolumens. Dieser konnte auch durch den erstmaligen Ganzjahresbetrieb des 37-MW-Windparks Prottes-Ollersdorf und die Inbetriebnahme des Windparks Paasdorf-Lanzendorf nicht ausgeglichen werden.

Der Anstieg der Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken ist auf den deutlich stärkeren Einsatz der Kraftwerke der EVN zur Netzstabilisierung in Österreich und Deutschland zurückzuführen.

Wie schon in den vergangenen vier Jahren standen die Kraftwerke Theiß und Korneuburg auch im Winter 2015/16 als Reservekapazität für den süddeutschen Raum zur Verfügung; darüber hinaus auch im Sommer 2016 für Österreich. Die Verträge zur Bereitstellung der Kraftwerke laufen bis zum Ende des Winterhalbjahres 2017/18. Zudem lag die Produktion des Steinkohlekraftwerks Duisburg-Walsum über dem Vorjahresniveau.

In der Berichtsperiode konnten auf Konzernebene 32,1 % (Vorjahr: 25,3 %) des abgesetzten Stroms durch eigene Produktion abgedeckt werden; in Österreich und Deutschland lag dieser Wert bei 80,0 % (Vorjahr: 60,2 %). Der Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromproduktion auf Konzernebene lag bei 34,5 % (Vorjahr: 43,1 %).

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse des Segments haben sich im Geschäftsjahr 2015/16 um 8,6 Mio. Euro bzw. 4,0 % auf 221,7 Mio. Euro erhöht. Vor allem der Anstieg der Erlöse aus der Lieferung von Regelenergie, aus dem Engpassmanagement in Österreich und aus der Bereitstellung von Reservekapazitäten zur Netzstabilisierung im süddeutschen Raum konnte die mengen- und preisbedingt geringeren Umsatzerlöse aus der erneuerbaren Erzeugung mehr als ausgleichen.

Operativer Aufwand

Der operative Aufwand verringerte sich – trotz höherer Energieeinsatzkosten durch den vermehrten Einsatz der thermischen Kraftwerke – in der Berichtsperiode um 6,2 Mio. Euro bzw. 5,1 % auf 113,5 Mio. Euro. Dies war primär auf einen positiven Einmaleffekt in der Betriebskostenabrechnung einzelner Anlagen zur erneuerbaren Erzeugung zurückzuführen.

Kennzahlen - Erzeugung 2015/162014/15
+/–
absolut             %
2013/14
Energiewirtschaftliche KennzahlenGWh
Stromerzeugung 5.1054.0891.01624,83.720
davon erneuerbare Energie 1.6261.673–48–2,81.534
davon Wärmekraftwerke 3.4792.4161.06344,02.186
FinanzkennzahlenMio. EUR
Außenumsatz 46,052,7–6,7–12,733,7
Innenumsatz 175,7160,415,39,6153,8
Gesamtumsatz 221,7213,18,64,0187,5
Operativer Aufwand –113,5–119,76,25,1–115,1
Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter –34,1–24,6–9,4–38,3–38,9
EBITDA 74,168,75,37,733,6
Abschreibungen inkl. Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen –69,2–79,210,012,6–86,7
Operatives Ergebnis (EBIT) 4,8–10,515,3–53,1
Finanzergebnis –22,4–18,2–4,2–22,9–25,3
Ergebnis vor Ertragsteuern –17,6–28,711,138,7–78,4
Gesamtvermögen 1.094,51.157,2–62,8–5,41.218,2
Gesamtschulden 845,0959,1–114,0–11,91.034,7
Investitionen1) 33,854,4–20,6–37,988,9

Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Mio. Euro bzw. 38,3 % auf –34,1 Mio. Euro. Maßgeblich verantwortlich dafür waren die Beteiligung an der Verbund Innkraftwerke GmbH, für die auf Basis der aktuellen Annahmen zur zukünftigen Strompreisentwicklung im vierten Quartal eine Wertminderung durchgeführt werden musste, sowie eine Wertminderung bei der Shkodra Region Beteiligungsholding GmbH im Zusammenhang mit dem Wasserkraftwerk Ashta.

Operatives Ergebnis

Per Saldo ergab sich für den Berichtszeitraum ein positives EBITDA in Höhe von 74,1 Mio. Euro, das um 5,3 Mio. Euro bzw. 7,7 % über jenem des Vorjahres lag. Die Abschreibungen inklusive der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen verringerten sich um 10,0 Mio. Euro bzw. 12,6 % auf 69,2 Mio. Euro; die laufenden Abschreibungen blieben dabei annähernd konstant. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen, die sich aus der weniger günstigen Einschätzung der langfristigen Strompreisentwicklung ergaben, lagen mit –15,9 Mio. Euro um 8,6 Mio. Euro bzw. 35,3 % unter dem Vorjahreswert. In Summe ergab sich für das abgelaufene Geschäftsjahr ein EBIT von 4,8 Mio. Euro, das damit um 15,3 Mio. Euro höher ausfiel als im Vorjahr.

Finanzergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von –22,4 Mio. Euro ergibt sich für das Geschäftsjahr 2015/16 ein Ergebnis vor Ertragsteuern von –17,6 Mio. Euro, das um 11,1 Mio. Euro bzw. 38,7 % über dem Vorjahreswert lag.

Investitionen

Das Investitionsvolumen des Segments verringerte sich in der Berichtsperiode um 20,6 Mio. Euro bzw. 37,9 % auf 33,8 Mio. Euro, die nahezu vollständig auf Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie entfielen. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ergab sich aus dem geplanten Projektverlauf der einzelnen Vorhaben. Eröffnet wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr der Windpark Paasdorf-Lanzendorf mit einer Kapazität von rund 19 MW. Damit betreibt die EVN nun insgesamt 16 Windparks mit einer Gesamterzeugungskapazität von rund 268 MW.

Ausblick

Die thermischen Erzeugungskapazitäten der EVN werden aufgrund der niedrigen oder negativen Spreads weiterhin hauptsächlich für das Engpassmanagement und zur Lieferung von Ausgleichsenergie eingesetzt. Die Ergebnisse der erneuerbaren Erzeugung hängen neben den Strompreisen vor allem auch vom Wasser- und Wind- dargebot ab. Ein positiver Effekt sollte hier im Geschäftsjahr 2016/17 aus dem erstmals ganzjährigen Betrieb des Windparks Paasdorf-Lanzendorf resultieren. In Summe ist 2016/17 durch den Wegfall der Bewertungseffekte des Vorjahres von einer Ergebnisverbesserung auszugehen. Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen können die Erlös- und Ergebnisentwicklung des Segments allerdings wesentlich beeinflussen.

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