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Geschäftsentwicklung

Der Konsolidierungskreis und Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr werden im Konzeranhang erläutert.

Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Highlights 2015/16

  • Stromerzeugung um 20,1 % gesteigert
    • Anstieg der thermischen Stromproduktion durch höheren Bedarf für Netzstabilisierung in Österreich und Deutschland
    • Rückgang der erneuerbaren Stromproduktion aufgrund geringen Wind- und Wasserdargebots
  • Rückgang im EBIT und Anstieg im Konzernergebnis
    • Operative Ergebnisverbesserung im Segment Netzinfrastruktur Inland
    • Gedämpfte Energienachfrage in Südosteuropa durch milden Winter und fortschreitende Liberalisierung bei geringeren Energiebeschaffungskosten und operativen Aufwendungen
    • Verschlechterte Einschätzung der langfristigen Strompreisentwicklung führten zu Wertminderungen im Erzeugungsbereich
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Kurzfassung
2015/16
Mio. EUR
2014/15
Mio.EUR
+/-
absolut %
2013/14
Mio.EUR
Umsatzerlöse2.046,62.135,8–89,3–4,21.974,8
Sonstige betriebliche Erträge97,0108,4–11,4–10,571,1
Fremdstrombezug und Energieträger–930,6–1.066,5135,912,7–1.032,2
Fremdleistungen und sonstiger Materialaufwand–246,7–254,07,22,8–251,9
Personalaufwand–313,7–313,5–0,2–0,1–313,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen–141,6–168,126,515,8–359,0
Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen
mit operativem Charakter
93,5141,1–47,5–33,794,0
EBITDA604,4583,221,23,6184,1
Abschreibungen–266,1–260,3–5,9–2,3–256,0
Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen–77,9–54,7–23,1–42,3–269,5
Operatives Ergebnis (EBIT)260,4268,2–7,8–2,9–341,4
Finanzergebnis–61,6–60,3–1,3–2,1–31,9
Ergebnis vor Ertragsteuern198,9207,9–9,1–4,4–373,3
Ertragsteuern–16,0–17,31,27,1102,8
Ergebnis nach Ertragsteuern182,8190,7–7,8–4,1–270,5
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der EVN AG (Konzernergebnis)156,4148,18,45,6–299,0
davon Ergebnisanteil nicht beherrschender Anteile26,442,6–16,2–38,028,5
Ergebnis je Aktie in EUR1)0,880,830,055,7–1,68

Ertragslage

Die Umsatzerlöse der EVN verringerten sich im Geschäftsjahr 2015/16 um 89,3 Mio. Euro bzw. 4,2 % auf 2.046,6 Mio. Euro. Gesteigerte Erlöse aus der thermischen Erzeugung, zurückzuführen auf den häufigeren Einsatz der Wärmekraftwerke zur Netzstabilisierung, sowie aus dem niederösterreichischen Netzgeschäft konnten dabei geringere Erlöse aus den reduzierten Erdgashandelsaktivitäten sowie einen – insbesondere durch die fortschreitende Liberalisierung und den milden Winter beeinflussten – Umsatzrückgang in Südosteuropa nicht ausgleichen.

Der im Ausland erzielte Umsatz der EVN verringerte sich um 84,5 Mio. Euro bzw. 7,6 % auf 1.026,9 Mio. Euro. Sein Anteil am Gesamtumsatz des Konzerns reduzierte sich dadurch von 52,0 % im Vorjahr auf 50,2 %.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verzeichneten im Berichtszeitraum einen Rückgang um 11,4 Mio. Euro bzw. 10,5 %. Maßgeblich dafür war der im Vorjahr in dieser Position abgebildete Verkauf der Anteile an der Projektgesellschaft für die Natriumhypochloritanlage in Moskau, der im Vorjahr einen positiven Einmaleffekt ergeben hatte. Ein gegenläufiger Einmaleffekt resultierte hingegen aus den im Berichtsjahr erzielten Versicherungserlösen zum Ausgleich der Winterschäden in Bulgarien.

Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger betrug 930,6 Mio. Euro und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 135,9 Mio. Euro bzw. 12,7 % zurück. Diese Entwicklung korrespondierte insbesondere mit den Volumenrückgängen in der Gasvermarktung sowie im Energieabsatz in Südosteuropa. Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand lagen mit 246,7 Mio. Euro ebenfalls um 7,2 Mio. Euro bzw. 2,8 % unter dem Vorjahreswert.

Der Personalaufwand entwickelte sich stabil und blieb mit 313,7 Mio. Euro weitgehend auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 313,5 Mio. Euro). Aufwandssteigerungen infolge kollektivvertraglicher Lohn- und Gehaltsanpassungen wurden durch den Entfall vorjähriger Einmaleffekte aus Restrukturierungsmaßnahmen in den südosteuropäischen Gesellschaften ausgeglichen. Der durchschnittliche Personalstand sank aufgrund kontinuierlicher Reorganisations- und Optimierungsmaßnahmen im Jahresvergleich um 143 Personen auf 6.830 Mitarbeiter.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 26,5 Mio. Euro bzw. 15,8 % auf 141,6 Mio. Euro. Dieser signifikante Rückgang stammte vor allem aus weiteren Steigerungen der Inkassoquote in Südosteuropa und einer gleichzeitigen Kostenreduktion in der gesamten EVN Gruppe.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter verringerte sich um 47,5 Mio. Euro bzw. 33,7 % auf 93,5 Mio. Euro. Dieser Rückgang war vor allem auf die Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft sowie Wertminderungen der Beteiligung an der Verbund Innkraftwerke GmbH und der Beteiligung an der Shkodra Region Beteiligungsholding GmbH – jeweils aufgrund ungünstigerer Einschätzungen der langfristigen Strompreisentwicklung – zurückzuführen. Ergebniszuwächse bei anderen at Equity einbezogenen Unternehmen konnten diese Reduktion nicht ausgleichen. In Summe führten diese Entwicklungen zu einer Steigerung des EBITDA um 21,2 Mio. Euro bzw. 3,6 % auf 604,4 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich dadurch ebenfalls von 27,3 % auf 29,5 %.

Umsatz nach Regionen

EBITDA nach Regionen

Die planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich bedingt durch die anhaltende Investitionstätigkeit des Konzerns um 5,9 Mio. Euro bzw. 2,3 % auf 266,1 Mio. Euro. Einen Anstieg um 23,1 Mio. Euro bzw. 42,3 % auf 77,9 Mio. Euro verzeichneten auch die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen. Diese betrafen insbesondere das anteilige Kraftwerk Duisburg-Walsum mit 32,6 Mio. Euro sowie diverse Wind- und Wasserkraftwerke mit 12,4 Mio. Euro und beruhten auf der weniger günstigen Einschätzung der langfristigen Strompreisentwicklung. Eine weitere Wertminderung von 31,3 Mio. Euro musste bei der Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Regelungen des bulgarischen Regulators im Wärmebereich vorgenommen werden. Per Saldo resultierten diese Entwicklungen in einem EBIT von 260,4 Mio. Euro, das damit um 7,8 Mio. Euro bzw. 2,9 % unter dem Vorjahreswert lag.

Das Finanzergebnis betrug –61,6 Mio Euro und fiel damit um 1,3 Mio. Euro bzw. 2,1 % geringer aus als im Vorjahr. Während sich der Entfall der im Vorjahr hier erfassten Aufwendungen für die Auflösung der Investitionsgarantie der Bundesrepublik Deutschland und des Zinssicherungsgeschäfts für das Projekt Natriumhypochloritanlage in Moskau positiv auswirkte, lieferte die WEEV Beteiligungs GmbH im Geschäftsjahr 2015/16 einen negativen Ergebnisbeitrag. Dieser beruhte auf der anhaltend negativen Abweichung des laufenden Börsekurses von den bilanziellen Anschaffungskosten der in dieser Gesellschaft gehaltenen Aktien der Verbund AG.

Per Saldo ergab sich damit ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 198,9 Mio. Euro (Vorjahr: 207,9 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 16,0 Mio. Euro und des Ergebnisanteils nicht beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis auf 156,4 Mio. Euro. Es lag damit um 8,4 Mio. Euro bzw. 5,6 % über dem Vorjahresniveau.

Bilanz

Vermögens- und Finanzlage

Mit 6.556,5 Mio. Euro lag die Bilanzsumme der EVN per 30. September 2016 um 55,3 Mio. Euro bzw. 0,9 % über dem Vergleichswert zum 30. September 2015.

Bilanzstruktur

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich dabei um 156,6 Mio. Euro bzw. 2,8 % auf 5.685,8 Mio. Euro, und auch ihr Anteil am Gesamtvermögen der EVN nahm auf 86,7 % zu (Vorjahr: 85,0 %). Einen geringfügigen Rückgang um 2,8 Mio. Euro bzw. 0,1 % auf 3.733,7 Mio. Euro verzeichneten dabei die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. Der Ansatz der at Equity einbezogenen Unternehmen und der sonstigen Beteiligungen lag mit 1.537,8 Mio. Euro um 140,1 Mio. Euro bzw. 10,0 % über dem Vorjahreswert, in erster Linie zurückzuführen auf die höhere Marktbewertung der von der EVN AG direkt gehaltenen Verbund- Aktien. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte stiegen – insbesondere durch eine Veränderung bei den aktiven latenten Steuern sowie den langfristigen Forderungen aus derivativen Geschäften – um 19,3 Mio. Euro bzw. 4,9 % auf 414,2 Mio. Euro.

Konzern-Bilanz
Kurzfassung
30.09.2016
Mio. EUR
30.09.2015
Mio.EUR
+/-

absolut              %
30.09.2014
Mio. EUR
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte  
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen3.733,73.736,6–2,8–0,13.738,7
At Equity einbezogene Unternehmen und sonstige Beteiligungen1.537,81.397,8140,110,01.553,8
Sonstige langfristige Vermögenswerte414,2394,919,34,9485,2
5.685,85.529,2156,62,85.777,7
Kurzfristige Vermögenswerte866,9972,0–105,1–10,8840,4
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte3,80,03,8223,7
Summe Aktiva6.556,56.501,255,30,96.841,8
 
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital und Rücklagen der Aktionäre der EVN AG2.510,82.334,8176,17,52.395,2
Nicht beherrschende Anteile259,8255,44,51,7237,5
2.770,72.590,1180,57,02.632,7
Langfristige Schulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten1.314,51.535,7–221,2–14,41.747,7
Latente Steuerverbindlichkeiten und langfristige Rückstellungen601,2492,3108,922,1545,5
Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse und übrige langfristige Verbindlichkeiten625,0583,142,07,2609,4
2.540,72.611,0–70,3–2,72.902,6
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten239,1140,199,070,7194,2
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten1.006,11.160,0–153,9–13,31.112,3
1.245,11.300,0–54,9–4,21.306,5
Summe Passiva6.556,56.501,255,30,96.841,8

Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich im Berichtszeitraum um 105,1 Mio. Euro bzw. 10,8 % auf 866,9 Mio. Euro. Ein wesentlicher Grund dafür war eine erlösbedingte Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Das Eigenkapital der EVN belief sich per 30. September 2016 auf 2.770,7 Mio. Euro und lag damit um 180,5 Mio. Euro bzw. 7,0 % über dem Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich im Einklang damit auf 42,3 % (Vorjahr: 39,8 %).

Einen Rückgang um 70,3 Mio. Euro bzw. 2,7 % auf 2.540,7 Mio. Euro zeigten im Berichtszeitraum die langfristigen Schulden. Die Umgliederung kurzfristiger Anteile aus den langfristigen Schulden kompensierte hier eine Erhöhung der Rückstellungen, der langfristigen Steuerverbindlichkeiten sowie der vereinnahmten Baukostenzuschüsse.

Die kurzfristigen Schulden verringerten sich ebenfalls um 54,9 Mio. Euro bzw. 4,2 % auf 1.245,1 Mio. Euro. Wesentliche Gründe dafür waren Rückgänge bei den Lieferantenverbindlichkeiten, den kurzfristigen Rückstellungen sowie den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten. Einen gegenläufigen Effekt hatte hingegen der Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Umgliederung einer im Juni 2017 planmäßig fälligen Anleihe im Volumen von 150,0 Mio. Euro.

Wertanalyse

Die durchschnittlichen Kapitalkosten nach Steuern (Weighted Average Cost of Capital, WACC) wurden unter Berücksichtigung der spezifischen Unternehmens- und Länderrisiken zum Zweck der Unternehmenssteuerung mit 6,5 % angesetzt. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) der EVN lag im Geschäftsjahr 2015/16 bei 6,8 % (Vorjahr: 7,3 %), der erwirtschaftete Wertbeitrag (Economic Value Added, EVA®) betrug 48,5 Mio. Euro (Vorjahr: 47,0 Mio. Euro). Die operative Rentabilität des im Unternehmen gebundenen Gesamtkapitals (Operativer Return on Capital Employed, OpROCE) erreichte im Berichtsjahr 7,6 % (Vorjahr: 7,5 %).

Wertanalyse 2015/162014/15+/–
%
       2013/14
ROE1)%6,87,3–0,5–9,5
Durchschnittliches EigenkapitalMio. EUR2.680,42.611,42,62.856,0
WACC nach Ertragsteuern1) 2)%6,56,50,06,5
Operativer ROCE (OpROCE)1) 3)%7,67,50,12,9
Durchschnittliches Capital Employed3)Mio. EUR4.290,74.523,1–5,14.900,5
Geschäftsergebnis nach Ertragsteuern (NOPAT)3)Mio. EUR327,4341,0–4,0144,5
EVA®Mio. EUR48,547,03,2–174,1

Liquiditätslage

Aufgrund des starken Cash Flows aus dem operativen Bereich konnte die EVN ihre Nettoverschuldung im Berichtszeitraum um 109,4 Mio. Euro bzw. 8,9 % auf 1.121,5 Mio. Euro reduzieren. Auf dieser Basis – und dank des gestiegenen Eigenkapitals – nahm auch die Gearing Ratio von 47,5 % auf 40,5 % ab.

Nettoverschuldung30.09.2016
Mio. EUR
30.09.2015
Mio.EUR
+/-
Mio. EUR %
30.09.2014
Mio.EUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten1.314,51.535,7–221,2–14,41.747,7
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten1)225,4129,995,573,5173,8
Fonds der liquiden Mittel–223,5–244,921,48,7–197,2
Lang- und kurzfristige Wertpapiere–158,4–154,5–3,8–2,5–62,9
Lang- und kurzfristige Ausleihungen–36,5–35,3–1,2–3,5–38,9
Nettoverschuldung1.121,51.230,9–109,4–8,91.622,4
Eigenkapital2.770,72.590,1180,57,02.632,7
Gearing (%)40,547,5–14,861,6

Zur Sicherung ihrer finanziellen Flexibilität verfügt die EVN Gruppe über eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 400,0 Mio. Euro und zusätzlich über vertraglich zugesagte bilaterale Kreditlinien im Gesamtausmaß von 122,0 Mio. Euro, die per 30. September 2016 nicht gezogen waren und somit vollumfänglich zur Verfügung standen. Für die syndizierte Kreditlinie wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die zweite im Kreditvertrag enthaltene Verlängerungsmöglichkeit um ein Jahr genutzt, wodurch das Laufzeitende auf Juli 2021 (statt bisher Juli 2020) erstreckt wurde. Die Restlaufzeiten der mit fünf Banken abgeschlossenen bilateralen Kreditlinien betragen bis zu drei Jahre. Die solide Ausstattung mit Liquiditätsreserven ist ein Zeichen der hohen finanziellen Stabilität und Flexibilität der EVN Gruppe.

Nettoverschuldung und Gearing

Geldflussrechnung

Der Cash Flow aus dem Ergebnis erhöhte sich im Berichtszeitraum um 99,8 Mio. Euro bzw. 22,8 % auf 537,9 Mio. Euro. Dieser Anstieg resultierte – trotz des niedrigeren Ergebnisses vor Ertragsteuern – aus höheren unbaren Ergebniskomponenten, die auf höhere Abschreibungen und niedrigere Ergebnisse von at Equity einbezogenen Unternehmen sowie eine Veränderung der langfristigen Rückstellungen zurückzuführen waren. Unter Einbeziehung der Veränderungen im Working Capital ergab sich ein Cash Flow aus dem operativen Bereich von 463,0 Mio. Euro, der um 15,2 Mio. Euro bzw. 3,2 % unter jenem des Vergleichszeitraums lag.

Der Cash Flow aus dem Investitionsbereich blieb mit –230,6 Mio. Euro um 157,9 Mio. Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Wesentlicher Grund dafür war der im Vorjahr erfolgte Verkauf des Projekts Natriumhypochloritanlage in Moskau.

Der Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich belief sich im Berichtszeitraum auf –253,9 Mio. Euro (Vorjahr: –357,3 Mio. Euro). Im Vorjahr war diese Position maßgeblich von der Rückführung der Finanzierungen im Zusammenhang mit dem Projekt Natriumhypochloritanlage geprägt gewesen. Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2015/16 war neben Dividendenzahlungen an die Aktionäre der EVN AG und an Minderheitengesellschafter auch durch planmäßige Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten bestimmt.

In Summe ergab sich im Geschäftsjahr 2015/16 ein Cash Flow von –21,5 Mio. Euro. Die liquiden Mittel beliefen sich per 30. September 2016 auf 223,5 Mio. Euro. Zusätzlich standen der EVN Gruppe nicht gezogene Kreditlinien im Ausmaß von 522,0 Mio. Euro zur Absicherung eines etwaigen kurzfristigen Finanzierungsbedarfs zur Verfügung.

Konzern-Geldflussrechnung – Kurzfassung2015/16
Mio. EUR
2014/15
Mio. EUR
+/–
Mio. EUR                 %
2013/14
Mio. EUR
Ergebnis vor Ertragsteuern198,9207,9–9,1–4,4–373,3
Unbare Ergebniskomponenten339,0230,1108,947,3710,8
Cash Flow aus dem Ergebnis537,9438,199,822,8337,4
Veränderung kurz- und langfristiger Bilanzpositionen–75,435,5–110,9228,1
Zahlungen für Ertragsteuern0,64,6–4,0–86,6–19,6
Cash Flow aus dem operativen Bereich463,0478,3–15,2–3,2546,0
Veränderung bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen inkl. Baukosten- und Investitionszuschüsse–239,1–242,53,31,4–300,5
Veränderung bei Finanzanlagen und übrigen langfristigen Vermögenswerten2,6250,4–247,7–98,914,2
Veränderung bei kurzfristigen Wertpapieren5,9–80,586,443,1
Cash Flow aus dem Investitionsbereich–230,6–72,7–157,9–243,3
Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich–253,9–357,3103,428,9–335,0
Cash Flow gesamt–21,548,3–69,8–32,3
Fonds der liquiden Mittel am Anfang der Periode244,9197,247,724,2229,5
Währungsdifferenz auf Fonds der liquiden Mittel0,1–0,60,70,0
Fonds der liquiden Mittel am Ende der Periode223,5244,9–21,4–8,7197,2

Investitionstätigkeit

Die Investitionen der EVN lagen im Geschäftsjahr 2015/16 mit 315,4 Mio. Euro um 7,2 Mio. Euro bzw. 2,2 % unter dem Vorjahresvolumen.

Im Segment „Erzeugung“ lag der Schwerpunkt weiterhin auf dem Ausbau der Windkraftkapazitäten in Niederösterreich. So erhöhte die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Windparks Paasdorf- Lanzendorf die hier verfügbare Windkraftkapazität im Berichtszeitraum um rund 19 MW, wodurch die EVN nun insgesamt über rund 268 MW an Windkraftkapazitäten verfügt. Aufgrund des geplanten Projektverlaufs der einzelnen Vorhaben waren die Investitionen im Bereich Erzeugung jedoch rückläufig.

Investitionsschwerpunkte der EVN1)2015/16
Mio. EUR
2014/15
Mio. EUR
+/–
Mio. EUR %
2013/14
Mio. EUR
Erzeugung31,247,8–16,7–34,884,1
davon erneuerbare Energie in Niederösterreich25,939,9–13,9–34,936,1
davon thermische Kraftwerke5,05,8–0,8–13,547,6
davon erneuerbare Energie in Südosteuropa0,01,5–1,50,0
Energiehandel und -vertrieb26,022,73,314,732,3
davon Wärmeanlagen26,022,43,716,330,7
Netzinfrastruktur Inland154,7160,2–5,5–3,4186,8
davon Stromnetz105,1113,4–8,2–7,3135,4
davon Gasnetz35,233,91,33,838,6
davon Kabel-TV und Telekommunikation14,513,01,511,511,8
Energieversorgung Südosteuropa93,578,514,919,077,5
Umwelt8,110,9–2,8–25,613,3
davon überregionale Versorgungsleitungen und Ortsnetze für Trinkwasser7,39,4–2,1–22,19,4
Strategische Beteiligungen und Sonstiges1,92,5–0,6–23,32,5
Summe315,4322,7–7,2–2,2396,3

Im Segment „Energiehandel und -vertrieb“ lag der Hauptfokus der Investitionstätigkeit auf dem Ausbau der Fernwärmenetze der EVN und auf dem Bau von Nahwärmeanlagen bzw. Biomasse-Heizwerken.

Im Segment „Netzinfrastruktur Inland“ befanden sich die Investitionen auf hohem Niveau, aber unter dem Vorjahreswert. Der Fokus lag einmal mehr auf dem Neubau bzw. der Erweiterung von Umspannwerken und dem Ausbau der 110-kV-Leitungen.

Im Segment „Energieversorgung Südosteuropa“ galt der Schwerpunkt Investitionen zur weiteren Reduktion der Netzverluste. Darüber hinaus wurde in Kroatien der Ausbau der Erdgasversorgung entlang der dalmatinischen Küste fortgesetzt. In Summe lagen die Investitionen in diesem Segment über dem Vorjahresniveau.

Im Segment „Umwelt“ lag der Fokus vor allem auf der Trinkwasserversorgung und dabei insbesondere dem Bau von Naturfilteranlagen zur natürlichen Qualitätssteigerung des Trinkwassers in Niederösterreich sowie Investitionen in die Leistungsfähigkeit der Leitungsnetze.

Einen Überblick über die wichtigsten Investitionsschwerpunkte gibt die obenstehende Tabelle.

Struktur der Investitionen

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