Energiewirtschaftliches Umfeld
Energiewirtschaftliches Umfeld – Kennzahlen | 2015/16 | 2014/15 | 2013/14 | ||
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Temperaturbedingter Energiebedarf1) | % | ||||
Österreich | 96,0 | 96,0 | 94,8 | ||
Bulgarien | 73,1 | 96,3 | 82,2 | ||
Mazedonien | 92,4 | 101,0 | 90,5 | ||
Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate | |||||
Rohöl – Brent | EUR/Barrel | 38,0 | 52,7 | 79,7 | |
Erdgas – NCG2) | EUR/MWh | 14,4 | 21,4 | 22,1 | |
Steinkohle – API#23) | EUR/t | 46,2 | 53,9 | 59,5 | |
CO2-Emissionszertifikate | EUR/t | 6,1 | 7,2 | 5,2 | |
Strom – EEX Forwardmarkt4) | |||||
Grundlaststrom | EUR/MWh | 30,4 | 34,9 | 38,6 | |
Spitzenlaststrom | EUR/MWh | 38,2 | 43,8 | 49,2 | |
Strom – EPEX Spotmarkt5) | |||||
Grundlaststrom | EUR/MWh | 27,8 | 32,1 | 33,5 | |
Spitzenlaststrom | EUR/MWh | 34,2 | 39,8 | 42,2 | |
1) Berechnet nach Heizgradsummen; die Basis (100 %) entspricht dem bereinigten langjährigen Durchschnitt der länderspezifischen Messwerte | |||||
2) Net Connect Germany (NCG) – Börsepreis für Erdgas an der EEX (European Energy Exchange) | |||||
3) Notierung in ARA (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) | |||||
4) Durchschnittspreise der jeweiligen Quartals-Forwardpreise, beginnend ein Jahr vor dem jeweiligen Zeitraum an der EEX (European Energy Exchange) | |||||
5) EPEX Spot – European Power Exchange |
Die energiewirtschaftliche Geschäftsentwicklung der EVN ist wesentlich durch externe Einflussfaktoren geprägt. Im Bereich der Haushaltskunden sind dies vor allem die Wetterbedingungen, die für die Nachfrage nach Strom, Erdgas und Wärme ausschlaggebend sind, während die Nachfrage der Industriekunden vor allem durch die wirtschaftliche Entwicklung bestimmt wird.
Die Durchschnittstemperaturen zeigten sich in den für die EVN relevanten Märkten im Berichtszeitraum überaus mild. Besonders die Wintermonate waren in allen drei Kernmärkten deutlich wärmer als üblich: In Österreich lag die Heizgradsumme wie schon im Vorjahr unter dem langjährigen Mittelwert. Bulgarien verzeichnete in der Berichtsperiode außergewöhnlich warme Temperaturen, die Heizgradsumme blieb hier um 23,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert; und auch in Mazedonien lag die Heizgradsumme aufgrund des milden Winters um 8,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Der Durchschnittspreis für Rohöl der Sorte Brent lag im Geschäftsjahr 2015/16 vor allem aufgrund des weltweit vorherrschenden Überangebots mit 38,0 Euro pro Barrel um 27,9 % unter dem Wert des Vorjahres. Auch der durchschnittliche EEX-Börsepreis für Erdgas nahm im Periodenvergleich um 32,5 % auf 14,4 Euro pro MWh ab, nicht zuletzt hervorgerufen durch die höheren Temperaturen im Berichtszeitraum, die die Nachfrage auf den Spotmärkten dämpften. Der Preis für Kohle wiederum ging vor allem aufgrund der in China schwächeren Nachfrage um 14,4 % auf 46,2 Euro je Tonne zurück. Nach einem starken Anstieg der Preise für CO2-Emissionszertifikate im ersten Quartal 2015/16 auf 8,4 Euro je Tonne war danach ein Rückgang auf 6,1 Euro je Tonne zum Ende des Geschäftsjahres zu verzeichnen.
Auch der Rückgang der Termin- und Spotmarktpreise für Grundbzw. Spitzenlaststrom setzte sich im Berichtszeitraum fort. Ausschlaggebend dafür waren der weitere Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energieträgern in Österreich und Deutschland sowie die niedrigen Preise für Primärenergieträger und CO2-Emissionszertifikate. Gegen Ende des Geschäftsjahres stiegen die Strom-Forwardpreise sowie die Preise für Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate aufgrund des temporären Stillstands von Produktionskapazitäten in Frankreich zwar an. Im Schnitt sanken die Terminpreise für Grundlaststrom im Berichtszeitraum dennoch um 12,8 % auf 30,4 Euro pro MWh, jene für Spitzenlaststrom um 13,0 % auf 38,2 Euro pro MWh. Die Spotmarktpreise für Grundlaststrom gingen um 13,2 % auf 27,8 Euro pro MWh zurück, jene für Spitzenlaststrom reduzierten sich um 14,2 % auf 34,2 Euro pro MWh.