Wirtschaftliches Umfeld
BIP-Wachstum | % | 2017f | 2016e | 2015 | 2014 | 2013 | |||
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EU-281) 2) | 1,4–1,6 | 1,7–1,8 | 2,2 | 1,5 | 0,2 | ||||
Österreich2) 3) | 1,3–1,5 | 1,5–1,7 | 1,0 | 0,4 | 0,3 | ||||
Bulgarien1) 2) 4) 5) | 2,7–3,0 | 2,2–3,1 | 3,0 | 1,5 | 1,3 | ||||
Kroatien1) 2) 4) 6) | 2,0–2,5 | 1,9–2,6 | 1,6 | –0,4 | –1,1 | ||||
Mazedonien5) 6) | 3,5–4,0 | 2,2–3,7 | 3,7 | 3,5 | 2,9 | ||||
1) Quelle: „European Economic Forecast, Autumn 2016“, EU-Kommission, November 2016 2) Quelle: „Prognose der österreichischen Wirtschaft 2016–2017“, IHS, September 2016 3) Quelle: „Prognose für 2016 bis 2017: Konsum wächst erstmals seit drei Jahren wieder“, WIFO, September 2016 4) Quelle: „Strategie Österreich & CEE 4. Quartal 2016“, Raiffeisen Research, Oktober 2016 5) Quelle: „Global Economic Prospects“, World Bank, Juni 2016 6) Quelle: „World Economic Outlook“, International Monetary Fund, Oktober 2016 |
Die internationale Konjunktur belebt sich seit Mitte des Jahres 2015 nur zögerlich. Belastend wirken Unsicherheiten, darunter etwa die Entscheidung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union, protektionistische Tendenzen und geopolitische Risiken. Trotz der weiterhin bestehenden strukturellen Probleme zeigen sich jedoch deutliche Hinweise auf eine Stabilisierung der Wirtschaftslage in den Schwellenländern. Diese profitieren von den gestiegenen Rohstoffpreisen und der konjunkturellen Festigung in China. Die Prognosen für die US-Wirtschaft wurden hingegen zuletzt etwas nach unten revidiert, damit fällt das erwartete BIPWachstum auch hinter jenes der Europäischen Union zurück. Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in der EU liegen zwischen 1,7 % und 1,8 % für 2016 und zwischen 1,4 % und 1,6 % für das Jahr 2017.
Die konjunkturelle Entwicklung Österreichs im Jahr 2016 kann bislang als moderat bezeichnet werden – ein Trend, der sich nach den zuletzt veröffentlichten Vorlaufindikatoren auch fortsetzen dürfte. Die zaghafte Belebung der Wirtschaft ist dabei weiterhin von der Inlandsnachfrage getragen. Zwar scheint sich das Wachstum des privaten Konsums etwas schwächer zu entwickeln, als zu Jahresbeginn erhofft. Hingegen erwarten die Wirtschaftsforscher weiterhin positive Impulse seitens der Bauwirtschaft, die ihre Krise überwunden zu haben scheint, und der Bruttoanlageninvestitionen, die heuer das stärkste Wachstum seit 2011 verzeichnen dürften. Dies sollte dazu führen, dass Österreich der konjunkturelle Anschluss an den EU-Durchschnitt gelingt: Für das laufende Jahr 2016 wird mit einem Wachstum zwischen 1,5 % und 1,7 % gerechnet. Ein etwas niedrigerer Wert von 1,3 % bis 1,5 % wird für 2017 erwartet; er korrespondiert allerdings mit der ebenfalls leicht reduzierten Prognose für die gesamte Europäische Union.
Bulgariens Wirtschaftsdynamik hat sich zuletzt im Vergleich zu 2015 etwas abgeschwächt. Hauptgrund dafür waren die nachlassenden Investitionen, die durch den Ausbau der Infrastruktur und des Energiesektors in den kommenden Jahren jedoch wieder angekurbelt werden sollen. Getragen wird das Wachstum der bulgarischen Wirtschaft zur Zeit primär von den Exporten und vom privaten Konsum. In diesem Umfeld wird für das laufende Jahr 2016 mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 2,2 % und 3,1 % gerechnet, für 2017 liegt die Prognose zwischen 2,7 % und 3,0 %.
In Kroatien hat sich die Konjunkturerholung, hauptsächlich getragen von der Inlandsnachfrage, unverändert fortgesetzt. Der Privatkonsum ist weiterhin durch anhaltende Preisrückgänge, eine Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt und solide Tourismuskennzahlen gut abgestützt. Überhaupt kann der Tourismus als wichtigster Wirtschaftsmotor Kroatiens bezeichnet werden. Positiv wirkte zusätzlich eine Zunahme der Bruttoanlageninvestitionen, die vor allem auf der gesteigerten Dynamik im Bausektor beruhte. In Summe wird für 2016 ein BIP-Wachstum zwischen 1,9 % und 2,6 % und für 2017 ein Plus zwischen 2,0 % und 2,5 % erwartet.
Nach Wachstumsraten von mehr als 3,0 % in den letzten Jahren verhindert die in Mazedonien seit Längerem schwelende innenpolitische Krise derzeit eine dynamischere Entwicklung. Sollte es gelingen, den politischen Konflikt in absehbarer Zeit beizulegen, könnte sich der Wachstumskurs der mazedonischen Wirtschaft jedoch weiterhin auf hohem Niveau fortsetzen. Die Konsumneigung der Bevölkerung scheint vorerst kaum unter dem politisch instabilen Umfeld zu leiden, und auch der mazedonische Außenhandel ist von möglichen Negativeffekten bisher weitgehend verschont geblieben. Sehr wohl bemerkbar macht sich die politische Situation allerdings durch verstärkte Zurückhaltung im Bereich der ausländischen Investitionen. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist daher für 2016 mit einem BIP-Wachstum von 2,2 % bis 3,7 % und für 2017 mit einem Plus von 3,5 % bis 4,0 % zu rechnen.