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Versorgungssicherheit mit Strom: Funktionierende Infrastruktur und Zugang zur Grundversorgung

Als Netzbetreiber fühlt sich die EVN dafür verantwortlich, den Kunden in ihren Versorgungsgebieten einen verlässlichen Zugang zu Energie zu gewährleisten. Deshalb stellt sie die Zuverlässigkeit ihrer Netze durch eine Investitionspolitik sicher, die ganz gezielt auf Versorgungssicherheit fokussiert.

Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze

Netzverluste

Während der Fokus dabei in Niederösterreich auf dem Ausbau und der Stabilisierung der Netzinfrastruktur liegt, gilt das Hauptaugenmerk in Bulgarien und Mazedonien der weiteren Reduktion der Netzverluste. Diese konnten seit dem Markteintritt in Bulgarien kontinuierlich von 20 % im Jahr 2004/05 auf zuletzt rund 9 % gesenkt werden, in Mazedonien wurde eine Reduktion von 25 % im Jahr 2005/06 auf derzeit rund 15 % erzielt. In Österreich bewegen sich die Netzverluste mit rund 4 % stabil auf niedrigem Niveau1).
1) Aufgrund von Unterschieden in den Kunden- bzw. Netzstrukturen in den verschiedenen Versorgungsgebieten der EVN ist ein direkter Vergleich der Netzverluste nicht möglich.

Stromunterbrechungen1)

Die mittlere Unterbrechungshäufigkeit, die mittels des System Average Interruption Frequency Index (SAIFI) gemessen wurde, betrug im Kalenderjahr 2015 0,71 (Vorjahr: 0,83). Ein SAIFI-Wert von 0,71 bedeutet, dass ein EVN Kunde weniger als einmal pro Jahr von einer Stromunterbrechung betroffen war. Die durchschnittliche jährliche Dauer der ungeplanten Stromunterbrechungen, zu deren Berechnung der System Average Interruption Duration Index (SAIDI) herangezogen wurde, betrug im Kalenderjahr 2015 25,70 Minuten (Vorjahr: 51,95 Minuten) und lag damit unter dem österreichischen Durchschnitt von 27,18 Minuten (Vorjahr: 33,26 Minuten). Aufgrund der ungesicherten Datenbasis für die Berechnung der Kennzahlen SAIDI und SAIFI an den südosteuropäischen Standorten wird auf die Angabe verzichtet.
1) Quelle: Energie Control-Austria, Ausfalls- und Störungsstatistik 2014 und 2015.

  • GRI-Indikatoren: Effizienz der Fernleitungen und Verteilnetze (EU12); Häufigkeit und Dauer von Stromausfällen (EU28 und 29)

Verfügbarkeit der EVN Kraftwerke

Maßgebliche Voraussetzungen für die verlässliche Versorgung der Kunden mit Strom sind ein störungsfreier Betrieb und die technische Sicherheit der EVN Kraftwerke. Um beides zu gewährleisten, werden regelmäßig Revisionen und Wartungsarbeiten durchgeführt, die geplante und aufeinander abgestimmte Stillstandszeiten nach sich ziehen. Die Gaskraftwerke der EVN in Korneuburg und Theiß waren im Berichtszeitraum mit Ausnahme von geplanten Revisionen bzw. marginalen ungeplanten Stillstandszeiten (0,1 % – 0,7 %) in vollem Umfang verfügbar. Die ungeplanten Stillstandszeiten der Steinkohlekraftwerke in Dürnrohr und Duisburg- Walsum betrugen 0,2 % bzw. 10,7 %. Die Verfügbarkeit der EVN Windparks belief sich im Geschäftsjahr 2015/16 auf 96,4 %. Bei den Windparks wird dabei nicht zwischen geplanter und ungeplanter Nichtverfügbarkeit unterschieden.

  • GRI-Indikator: Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke (EU30)

Stromabschaltungen bei Zahlungsrückständen

Sollten Kunden nicht in der Lage sein, ihre Rechnungen zeitgerecht zu bezahlen, bietet die EVN individuelle Unterstützung sowie die Möglichkeit von Ratenzahlungen an. Dennoch sah sie sich in der Vergangenheit – vor allem in Bulgarien und Mazedonien – mit einer schwankenden Zahlungsmoral und -fähigkeit konfrontiert. Im Geschäftsjahr 2015/16 konnten in Bulgarien jedoch bereits eine Einbringungsrate von 99,6 % und in Mazedonien ein Wert von 93,0 % erreicht werden. Trotz einer stets sozial bedachten Vorgehensweise sieht sich die EVN bei längerfristigen Zahlungsrückständen gezwungen, Energielieferungen zu unterbrechen. Während in Österreich die Anzahl der Abschaltungen stabil auf niedrigem Niveau liegt, muss in Bulgarien und Mazedonien – wo die Zählerstände anders als in Österreich monatlich abgelesen und abgerechnet werden – häufiger auf diese letzte Maßnahme zurückgegriffen werden.1) Nach Einbringung der Zahlungsrückstände oder Abschluss einer Stundungs- oder Ratenvereinbarung werden Lieferunterbrechungen in allen Versorgungsgebieten der EVN in der Regel binnen 24 Stunden wieder aufgehoben.
1) Die allgemeinen Aufzeichnungen zu Stromabschaltungen beziehen sich auf Netzversorgungsgebiete und nicht auf einzelne Lieferanten, da der Netzbetreiber nach Aufforderung des Lieferanten für die Stromabschaltung technisch verantwortlich ist. Durch diese Art der Erhebung kommt es zu einer Verzerrung der Statistik, sodass von einer Angabe abgesehen wird.

Die EVN hat in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um ihren Kunden die Einhaltung ihrer Zahlungsverpflichtungen zu erleichtern. Dazu zählt etwa in Bulgarien die Möglichkeit einer Erinnerung per E-Mail oder SMS über den Ablauf einer Zahlungsfrist, um Abschaltungen aufgrund versehentlichen Zahlungsverzugs vorzubeugen. Falls der Kunde dennoch alle Fristen überschreitet, wird er zumindest drei Tage vor der Abschaltung nochmals davon in Kenntnis gesetzt – entweder per E-Mail bzw. SMS oder über das Kundenportal auf der Webseite der EVN Bulgaria. Zusätzlich hat sich die EVN in letzter Zeit gezielt der verlässlichen Zustellung von Rechnungen und einer einfachen Zahlungsabwicklung gewidmet.

  • GRI-Indikator: Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen (EU27)

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