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„Versorgungssicherheit ergibt sich nicht von selbst“ (Interview mit dem Vorstand)

Die beiden Mitglieder des Vorstands der EVN AG, Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr und Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA, im Gespräch über die aktuelle Situation auf den Energiemärkten und die Entwicklung der EVN im Geschäftsjahr 2013/14.

Herr Layr, die Energiewirtschaft steht derzeit vor großen Herausforderungen. Wo liegen die aus Ihrer Sicht zentralen Themen?

Layr: Ein Kernproblem sind im Moment wohl die niedrigen Großhandelspreise vor allem an den mitteleuropäischen Strombörsen, die zu massiven Wertverlusten bei herkömmlichen Stromerzeugungsanlagen führen – weil diese kaum mehr zu wirtschaftlichen Bedingungen betrieben werden können. Als Reaktion darauf haben in- und ausländische Energieversorgungsunternehmen damit begonnen, neben älteren Öl- und Kohlekraftwerken auch modernste Anlagen stillzulegen. Zudem werden Entscheidungen über den Bau von neuen Anlagen aufgeschoben. Umgekehrt stellt sich die Frage, wie wir die natürlichen Schwankungen in der Produktion von erneuerbarer Energie ausgleichen können, um auch künftig eine stabile und verlässliche Energieversorgung zu garantieren. Der Ausbau der erneuerbaren Energie ist sehr zu befürworten – er muss aber in ein energiewirtschaftliches Gesamtkonzept eingebettet werden.

Peter Layr


Herr Szyszkowitz, wie soll so ein Gesamtkonzept, das die speziellen Erfordernisse der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen berücksichtigt, Ihrer Meinung nach aussehen?

Szyszkowitz: Es liegt in der Natur der Sache, dass die Energiegewinnung aus Sonne und Wind nur bedingt planbar ist. Dadurch kommt es zu relativ hoher Volatilität, die mithilfe von planbaren Erzeugungsformen abgefedert werden muss. Die erwähnten Stilllegungen von Kraftwerken reduzieren aber gerade diese Reservekapazitäten und stehen damit im Widerspruch zu einer stabilen und verlässlichen Energieversorgung unter Einbeziehung erneuerbarer Energie. Zudem stellen die Schwankungen in der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen hohe Anforderungen an die Netze und deren Stabilität. Daher müssen wir das Netz fit halten, um weiterhin in gewohnt verlässlicher Weise Energie bereitstellen zu können. Dabei müssen wir auch bedenken, wie Förderungen im Markt wirken und diesen beeinflussen. So zeigt etwa das Beispiel Deutschland, dass die Bevorzugung der erneuerbaren Energie andere Erzeugungsformen aus dem Markt drängt, obwohl gerade diese die Versorgungsicherheit gewährleisten.

Stefan Szyszkowitz

„Wir müssen das Netz fit halten, um in gewohnt verlässlicher Weise Energie bereitstellen zu können.“ Stefan Szyszkowitz


Das bedeutet wohl auch, die unterschiedlichen Interessen zu vereinen, die auf dem Energiemarkt herrschen?

Layr: Man hat manchmal den Eindruck, dass die Versorgungssicherheit generell entweder pauschal vorausgesetzt oder nicht ausreichend thematisiert wird. Beides ist schlecht, denn Versorgungssicherheit ergibt sich nicht von selbst. Wir haben in Österreich nur deshalb einen so hohen Standard bei der Versorgungssicherheit, weil die Energieversorger in der Vergangenheit konsequent und umfassend in die Produktionskapazitäten und in das Netz investiert haben – natürlich im Vertrauen darauf, diese Investitionen im Lauf der Zeit auch abgegolten zu bekommen. Die EVN hat Versorgungssicherheit überhaupt zu ihrem obersten Ziel gemacht. Dass unsere Stakeholder das genauso sehen, können Sie unserer Wesentlichkeitsmatrix entnehmen, die heuer wieder in einem umfangreichen Prozess aktualisiert wurde.


„Der Lösungsansatz muss den Dreisprung aus Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbarer Erzeugung schaffen.“ Stefan Szyszkowitz

Stakeholder das genauso sehen, können Sie unserer Wesentlichkeitsmatrix entnehmen, die heuer wieder in einem umfangreichen Prozess aktualisiert wurde.

Szyszkowitz: Natürlich haben Konsumenten und Politik das Interesse, Energie so billig wie möglich angeboten zu bekommen. Als integrierter Energieversorger arbeiten wir ja auch ständig daran, auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette so effizient wie möglich zu sein und unseren Kunden dadurch attraktive Preise bieten zu können. Man muss aber auch klar sagen, dass Energie einen Wert und damit auch ihren Preis hat. Durch Anerkennung dieses Werts ist sichergestellt, dass künftig ausreichend Energie erzeugt wird, um unsere Lebensqualität hoch und unseren Industriestandort wettbewerbsfähig zu halten.


Die sichere Energieversorgung als gemeinsames Ziel ist wohl unumstritten. Wie lassen sich in diesem Sinn die unterschiedlichen Interessen von Konsumenten, Politik und Energieversorgern Ihrer Meinung nach vereinen?

Layr: Als wichtiger Schritt wird es notwendig sein, einheitliche energiepolitische Rahmenbedingungen in ganz Europa zu etablieren. Derzeit sehen wir leider das Phänomen von lokalen Lösungen, die kaum aufeinander abgestimmt sind. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass der Bereitstellung von Energie zum Ausgleich der volatilen Erzeugung aus erneuerbaren Quellen wie erwähnt ein Wert beigemessen werden müsste. Dass dieses Konzept funktionieren kann, haben wir gemeinsam mit der deutschen Bundesnetzagentur gezeigt: Wir haben in den vergangenen drei Winterhalbjahren Kraftwerkskapazität für Energielieferungen nach Deutschland bereitgestellt und werden auch in den nächsten beiden Winterhalbjahren 785 Megawatt an Erzeugungskapazität zur Verfügung halten. Wird sie abgerufen, können wir innerhalb kürzester Zeit Strom liefern. Für diese Bereitstellung werden wir bezahlt und können so unsere Kraftwerke in betriebsbereitem Zustand halten.

Szyszkowitz: Aus meiner Sicht muss der Lösungsansatz den Dreisprung aus Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbarer Erzeugung schaffen. Dabei muss sichergestellt werden, dass der Verbraucher keinen Komfortverlust erleidet. Wir bemühen uns, in der EVN genau nach diesen Prämissen zu arbeiten – der Kunde mit seinen Bedürfnissen steht daher immer im Zentrum.


Die EVN setzt ja seit jeher auf ein integriertes Geschäftsmodell, das die gesamte Wertschöpfungskette im Energiegeschäft abdeckt. Wie gestaltet sich dieses im aktuellen Umfeld aus?

Layr: Das vergleichsweise stabile Netzgeschäft bildet den Kern unserer Aufgaben. In der Erzeugung setzen wir auf einen flexiblen Energiemix, der sowohl thermische als auch erneuerbare Komponenten enthält. Damit stellen wir die Verfügbarkeit von Arbeit und Leistung sicher. Im Energievertrieb können wir auf eine starke Marke bauen. Eine Abrundung und weitere Diversifikation unserer Geschäftstätigkeit bringt das Umweltgeschäft. Weiters dient unser Portfolio an strategischen Beteiligungen dazu, die vertikale Integration des Konzerns zu stärken. In Zeiten des energiewirtschaftlichen Wandels treten wir mit besonderer Achtsamkeit und mit Augenmaß auf. Unser Ziel ist es, das bestehende Geschäft in unseren Kernmärkten zu konsolidieren und Effizienzsteigerungspotenziale zu heben. In der erneuerbaren Energie, in der Wasserversorgung und im Wärmegeschäft sehen wir zudem auch in Niederösterreich noch erhebliche Potenziale für die Zukunft.


Kommen wir von den aktuellen Herausforderungen zu den sichtbaren Erfolgen. Was ist im Geschäftsjahr 2013/14 besonders hervorzuheben?

Layr: Die EVN hat sich trotz der großen Herausforderungen in der Energiewirtschaft gut behauptet. Was mich aus operativer Sicht dabei besonders freut: Wir haben es einmal mehr geschafft, ein überdurchschnittlich hohes Maß an Versorgungssicherheit für unsere Kunden zu gewährleisten. Eine stabile Energieversorgung ist nicht zuletzt eine elementare Voraussetzung für die positive Entwicklung des Industrie- und Gewerbestandorts Niederösterreich. „Der Lösungsansatz muss den Dreisprung aus Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbarer Erzeugung schaffen.“ Stefan Szyszkowitz

„Es wird notwendig sein, einheitliche energiepolitische Rahmenbedingungen in ganz Europa zu etablieren!“ Peter Layr

Aber auch für unsere Haushaltskunden bedeutet es ein hohes Maß an Lebensqualität, jede Form von Energie oder auch Trinkwasser stets in ausreichenden Mengen und in der erforderlichen Qualität zur Verfügung zu haben.


Und wie sieht es mit der betriebswirtschaftlichen Performance aus?

Szyszkowitz: Von den Zahlen her gesehen, kann man mit dem Gesamtergebnis 2013/14 natürlich nicht zufrieden sein. Man muss aber in der Betrachtung einen Schritt tiefer gehen. Der warme Winter 2013/14 hat in unserem Geschäft naturgemäß seine Spuren hinterlassen. Hinzu kommen die Auswirkungen der Tarifentscheide des vergangenen Jahres in Bulgarien und Mazedonien sowie ein Rückgang der abgewickelten Aufträge im internationalen Projektgeschäft. Damit konnten wir operativ nicht an die Vorjahresergebnisse anknüpfen. Hauptursachen für den deutlichen Ergebnisrückgang sind jedoch vor allem die notwendig gewordenen Wertminderungen in Südosteuropa, im Umweltgeschäft und in der Stromerzeugung. Da diese Wertminderungen größtenteils nicht zahlungswirksam sind, haben sie jedoch keinen Einfluss auf die finanzielle Stabilität der EVN und auch nicht auf die erwarteten Dividendenzahlungen.


Man muss sich also keine Sorgen um die EVN machen?

Szyszkowitz: Nein, das muss man nicht! Der starke Cash Flow aus unserer operativen Tätigkeit ermöglicht es uns weiterhin, in unsere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energie und in die Versorgungssicherheit zu investieren.

„Unser starker Cash Flow ermöglicht es uns weiterhin, in erneuerbare Energie und Versorgungssicherheit zu investieren.“ Stefan Szyszkowitz


Haben diese jüngsten Erfahrungen Auswirkungen auf die Auslandsstrategie der EVN?

Layr: Ja, natürlich haben sie Auswirkungen – unser Konsolidierungskurs wurde verstärkt. Bei den ersten Schritten im Ausland war die EVN zwar vorsichtig, aber die Welt ist nicht mehr dieselbe wie vor einigen Jahren, als die Investitionsentscheidungen getroffen worden sind. Leider ist man nie vor Unwägbarkeiten gefeit. Dazu gehören auch die Konsequenzen der Finanz- und Wirtschaftskrise aus dem Jahr 2008 für gesamt Südosteuropa. Unser Ziel ist es, eine positive operative Ergebnisentwicklung mittel- und langfristig abzusichern. Erwähnenswert ist hier übrigens auch, dass wir durch unsere Auslandsaktivitäten mehr als 100 neue Arbeitsplätze in Niederösterreich geschaffen haben und zudem bestehende Jobs sichern. Außerdem profitieren Dutzende heimische Firmen von Aufträgen im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit im Ausland.

„In Zeiten des energiewirtschaftlichen Wandels treten wir mit besonderer Achtsamkeit und mit Augenmaß auf.“ Peter Layr


Das sind erfreuliche Fakten. Welche konkreten Projekte des abgelaufenen Wirtschaftsjahres sind besonders hervorzuheben?

Layr: Ein besonders wichtiges Projekt für die Versorgungssicherheit bei Erdgas war die Fertigstellung der Gastransportleitung „Westschiene“. Mit ihrer Inbetriebnahme haben wir nun eine direkte Anbindung unseres Netzes an die Gasspeicher der RAG in Oberösterreich erreicht. Das Besondere dabei ist, dass die Flussrichtung des Erdgases bei Bedarf umgedreht werden kann. Damit können die Speicher zur Versorgung der Ballungsräume in Niederösterreich sowie in und um Wien genutzt werden. Im Strombereich wiederum haben wir das Netz weiter ausgebaut, um die gestiegenen Einspeisemengen aus Windkraftanlagen transportieren zu können. Dazu wurde insbesondere das 110-kV-Netz erweitert, die Mittelund Niederspannungsnetze sind für die Einspeisung aus dezentralen Photovoltaik-Anlagen aber ebenfalls aufgerüstet worden. Unsere eigenen Aktivitäten in der erneuerbaren Energie stärken wir mit dem Bau des Windparks Prottes-Ollersdorf. Dort werden zwölf Windräder der 3-Megawatt-Generation stehen. Auch die dezentrale Wärmeversorgung aus Biomasse wurde weiter forciert. Wir haben bestehende Fernwärmenetze erweitert und auch neue Anlagen gebaut, zum Beispiel in Fischamend. Mit unseren über 60 Anlagen sind wir der größte Naturwärmeproduzent in Österreich.

„Wir können auf einer soliden Basis für die Zukunft aufbauen.“ Stefan Szyszkowitz

Szyszkowitz: In der Wasserversorgung haben uns weitere Gemeinden ihre Wasserleitungsnetze anvertraut bzw. wurden diese an das überregionale Versorgungsnetz der EVN angeschlossen. Und schließlich schaffen wir mit dem Bau von Naturfilteranlagen die Basis zur Anhebung der Wasserqualität auf natürliche Art. Was viele nicht wissen: Wir versorgen mittlerweile direkt und indirekt mehr als 500.000 Einwohner in Niederösterreich mit Trinkwasser. Im internationalen Umweltgeschäft arbeiten wir derzeit an neun Projekten. Die Kläranlagen in Warschau und Kotor-Tivat in Montenegro sind nur zwei Beispiele dafür. In Zyperns Hauptstadt Nikosia wurde im April die Kläranlage Mia Milia/Haspolat eröffnet. Ich möchte aber auch noch ein etwas anderes und nicht minder wichtiges Projekt hervorheben: unsere Aktion „EVN für Niederösterreich“. In 43 Projekten unterstützten die Mitarbeiter der EVN im abgelaufenen Geschäftsjahr soziale oder karitative Einrichtungen in ganz Niederösterreich. Die EVN hat ihren Mitarbeitern dafür zusätzliche Freizeit eingeräumt und sie bei der Beschaffung der erforderlichen Materialien finanziell unterstützt. Besonders schön ist daran für mich, dass mit dieser Aktion Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam ihre gesellschaftliche Verantwortung in Niederösterreich unterstrichen haben.


Was dürfen die Kunden der EVN für das kommende Geschäftsjahr erwarten?

Layr: Im Rahmen der EnergieAllianz hat die EVN Vertriebsgesellschaft die Energiepreise bei Strom per 1. Oktober 2014 um durchschnittlich 10 % gesenkt. Damit haben wir die niedrigeren Großhandelspreise rechtzeitig vor Beginn der Wintersaison an unsere Kunden weitergegeben. Das beweist einmal mehr: Unsere Kunden können auf uns zählen. Wir bieten sämtliche Leistungen eines modernen Energiedienstleisters aus einer Hand an und stehen auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn unsere Kunden Projekte oder Energieeffizienzmaßnahmen planen und umsetzen. Neu ist auch unser Bonuspunkte- Programm: Die Kunden können hier Punkte sammeln und sie dann gegen Energiedienstleistungen oder energiesparende Produkte eintauschen. Gemeinsam mit Sozialexperten verschiedenster Institutionen wie der Caritas oder der Arbeiterkammer Niederösterreich werden wir auch für soziale Treffsicherheit bei der Umsetzung des Bonusprogramms und des Energieeffizienzgesetzes Sorge tragen.


Und was halten Sie für Ihre Aktionäre bereit?

Szyszkowitz: Zum einen wollen wir der Hauptversammlung eine Dividende von 0,42 Euro pro Aktie vorschlagen und damit das Niveau des Vorjahres halten. Durch unseren starken Cash Flow sind dafür ausreichend finanzielle Mittel verfügbar, und wir müssen die Verschuldung nicht erhöhen. Zum anderen können wir auf einer soliden Basis für die Zukunft aufbauen. Das spiegelt auch unsere Bilanz wider, und wir gehen auch künftig von starken Cash Flows aus.


Zukunft ist ein gutes Stichwort: Welche Vorhaben wird die EVN in den nächsten Monaten umsetzen?

Layr: In Summe wollen wir in den nächsten vier Jahren 1 Milliarde Euro in die Versorgungssicherheit und in den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energie in Niederösterreich investieren. Einige aktuelle Beispiele dazu: Wir bauen gerade den bereits erwähnten Windpark Prottes- Ollersdorf, der eine Kapazität von 37 Megawatt haben wird. Damit steigern wir unsere Kapazität aus Windkraftanlagen von derzeit 213 Megawatt nochmals deutlich. In der Wasserversorgung errichten wir derzeit zwei Naturfilteranlagen in Obersiebenbrunn und Drösing, die im Lauf des Jahres 2015 in Betrieb gehen sollen, in Zwentendorf startet in Kürze der Bau einer weiteren solchen Anlage. Naturfilteranlagen ermöglichen eine Wasserenthärtung auf natürlicher Basis. Nach Fertigstellung der drei Anlagen können zusätzlich rund 100.000 Haushalte mit weichem Wasser in Quellwasserqualität versorgt werden.

„Wir wollen in den nächsten vier Jahren 1 Milliarde Euro in Niederösterreich investieren.“ Peter Layr


Blicken wir noch etwas weiter in die Zukunft: Wie steht es um die langfristigen Ziele der EVN, und welche Rolle spielen ihre Stakeholder dabei?

Layr: Unser primäres Ziel ist es, das hohe Niveau der Versorgungssicherheit, das unsere Kunden von uns gewohnt sind, aufrechtzuerhalten. Das lässt sich einerseits durch Investitionen erreichen, wie ich sie gerade erwähnt habe, und andererseits durch hochqualifizierte Mitarbeiter, die für einen störungsfreien Betrieb sorgen und im Fall der Fälle rasch und effizient Maßnahmen ergreifen können, um technische Defekte zu beheben. Der Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen ist uns ebenfalls ein großes Anliegen; er erfordert hohe Investitionen in eine starke und intelligente Netzinfrastruktur. Gerade der Ausbau in diesem Bereich muss sensibel und unter Einbeziehung der involvierten Gemeinden stattfinden. Der Bevölkerung kommt dabei eine gewichtige Rolle beim Systemwandel in Richtung erneuerbare Energie zu.

Szyszkowitz: Wir wollen verstärkt Services und Dienstleistungen anbieten, die die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden erfüllen, und damit stabile Ergebnisbeiträge erwirtschaften, die uns die notwendigen Investitionen ermöglichen und unsere Investoren von der Nachhaltigkeit der EVN überzeugen. Auch für die EVN als Börsewert ist langfristige Stabilität das erklärte Ziel. Dies soll sich für unsere Aktionäre auch künftig in einer planbaren Dividendenentwicklung und in einem stabilen Rating im Investment-Grade- Bereich ausdrücken.


Und zu guter Letzt: Wie sehen Ihre Wünsche für das laufende Geschäftsjahr aus?

Layr: Wünsche für die EVN und unsere Kunden habe ich viele – aber mit Wünschen allein ist es nicht getan. Deshalb arbeiten wir in der EVN alle miteinander konsequent daran, aktuelle und zukünftige Fragestellungen eingehend zu analysieren und die aus unserer Sicht besten Antworten darauf zu geben. Was ich mir allerdings wirklich wünschen würde, wäre eine transparente Diskussion über den Wert der Energie- und Netzversorgungssicherheit mit allen relevanten Entscheidungsträgern und Behörden. Nur wenn der Versorgungssicherheit jener Wert beigemessen wird, der ihr tatsächlich zukommt, kann sie auch auf Dauer sichergestellt werden.

Szyszkowitz: Diesen Wunsch kann ich nur unterstreichen – wir brauchen eine logische, EU-weite Energiepolitik, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist und dabei die Versorgungssicherheit nicht aus dem Blick verliert. Und wir brauchen Innovationen, die uns fit für die Zukunft halten. Die Gründung des EVN Zukunftslabors ist hier ein wichtiger Schritt zur Entwicklung und Erprobung neuer Geschäftsmodelle und Produkte.

„Ich würde mir eine transparente Diskussion über den Wert der Energie- und Netzversorgungssicherheit wünschen.“ Peter Layr

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