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Netzinfrastruktur Inland

Neben dem Betrieb der regionalen Strom- und Gasnetze sowie der Netze für Kabel-TV und Telekommunikation in Niederösterreich und im Burgenland werden im Segment „Netzinfrastruktur Inland“ auch Konzerndienstleistungen erbracht. Diese Leistungen, die vor allem im Zusammenhang mit Bautätigkeiten anfallen, werden als konzerninterne Umsätze abgebildet.

Das Beteiligungsergebnis des Segments umfasst zum einen die Ausschüttung des R-138-Fonds an die Netz Niederösterreich GmbH und zum anderen die Anteile der Netz Niederösterreich GmbH an der AGGM Austrian Gas Grid Management AG.

Highlights 2013/14

  • Stabiler Stromnetzabsatz
  • Reduzierter Gasnetzabsatz aufgrund des milden Winters
  • Gesteigerte Investitionen in die niederösterreichische Netzinfrastruktur
  • Anpassung der Netztarife per 1. Jänner 2014
    - Strom: –9,0 %
    - Erdgas: +7,7 %
Kennzahlen - Netzinfrastruktur Inland 2013/142012/131)
Veränderung
absolut in %
Energiewirtschaftliche KennzahlenGWh
Netzabsatz 
Strom 7.8747.885-11-0,1
Erdgas 14.13115.232-1.101-7,2
FinanzkennzahlenMio. EUR
Außenumsatz 430,9435,8-4,8-1,1
Innenumsatz 53,761,9-8,2-13,2
Gesamtumsatz 484,6497,6-13,0-2,6
Operativer Aufwand -297,8-285,0-12,8-4,5
Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen
Unternehmen mit operativem Charakter
 0,00,00,0-
EBITDA 186,8212,6-25,8-12,1
Abschreibungen inkl. Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
 -103,6-100,7-2,9-2,9
Operatives Ergebnis (EBIT) 83,3112,0-28,7-25,6
Finanzergebnis -19,8-19,1-0,7-3,6
Ergebnis vor Ertragsteuern 63,492,8-29,4-31,7
Gesamtvermögen 1.787,71.786,80,90,1
Gesamtschulden 1.298,21.266,232,02,5
Investitionen2) 186,8176,410,45,9

Entwicklung des Netzabsatzes

Im Zuge der Anreizregulierung werden die Netztarife im Stromund Gasbereich jeweils per 1. Jänner durch einen Beschluss der E-Control-Kommission angepasst. Per 1. Jänner 2014 wurden die Gasnetztarife um durchschnittlich 7,7 % erhöht (1. Jänner 2013: Senkung um 2,5 %) und die Stromnetztarife um durchschnittlich 9,0 % gesenkt (1. Jänner 2013: Senkung um 0,4 %). Die Stromnetzabsatzmengen im Geschäftsjahr 2013/14 beliefen sich auf 7.874 GWh und bewegten sich damit nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Während die gesteigerte Industriekundennachfrage nach Strom den temperaturbedingten Rückgang im Haushaltskundensegment ausgleichen konnte, führte die aufgrund des milden Winters zurückgegangene Nachfrage nach Erdgas im Haushaltskundensegment zu einem Rückgang des Gasnetzabsatz um 1.101 GWh bzw. 7,2 % auf 14.131 GWh.

Umsatzentwicklung

In der Berichtsperiode wurden Umsatzerlöse in Höhe von 484,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies bedeutet einen Rückgang um 13,0 Mio. Euro bzw. 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür waren die rückläufigen Strom- und Erdgasnetzerlöse, deren Rückgang nicht durch die positive Entwicklung der Kabel-TV- und Telekommunikationserlöse sowie der sonstigen Umsatzerlöse kompensiert werden konnte. Zum einen wurde ein tarifbedingter Rückgang der Stromnetzerlöse verzeichnet; zum anderen verringerten sich die Erdgasnetzerlöse – ausgelöst durch den Nachfragerückgang aufgrund der höheren Temperaturen. Die sonstigen Umsatzerlöse erhöhten sich im Vergleich zur Vorperiode aufgrund eines Anstiegs der stichtagsbezogenen Abrechnung von Kundenprojekten. Die Umsatzerlöse im Kabel-TV- und Telekommunikationsbereich entwickelten sich in der Berichtsperiode positiv. Es konnte eine leichte Steigerung zur Vergleichsperiode von 1,1 Mio. Euro bzw. 2,0 % auf 54,1 Mio. Euro erzielt werden.

Operativer Aufwand und operatives Ergebnis

Der operative Aufwand erhöhte sich um 12,8 Mio. Euro bzw. 4,5 % auf 297,8 Mio. Euro. Ausschlaggebend dafür war im Wesentlichen der Rückgang der Bestandsveränderungen aufgrund des stichtagsbezogenen Anstiegs der Abrechnungen von Kundenprojekten. Niedrigere Bezugskosten von Fremdenergie zur Kompensation von Netzverlusten konnten diesen Effekt nur teilweise kompensieren. Per Saldo lag das EBITDA mit 186,8 Mio. Euro um 25,8 Mio. Euro bzw. 12,1 % unter dem Vorjahr. Unter Berücksichtigung eines im Vorjahresvergleich aufgrund der kontinuierlichen Investitionen in die Netzinfrastruktur um 2,9 Mio. Euro bzw. 2,9 % gestiegenen Abschreibungsaufwands in Höhe von 103,6 Mio. Euro wurde ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 83,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies bedeutet einen Rückgang des EBIT von 28,7 Mio. Euro bzw. 25,6 %.

Finanzergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern

Das Finanzergebnis liegt mit –19,8 Mio. Euro um 0,7 Mio. Euro bzw. 3,6 % unter dem Wert der Vergleichsperiode. In Summe wurde in der Berichtsperiode ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 63,4 Mio. Euro erzielt. Dies bedeutet eine Verringerung von 29,4 Mio. Euro bzw. 31,7 % gegenüber der Vergleichsperiode.

Investitionen

Im Zusammenhang mit dem Investitionsfokus der EVN auf die Versorgungssicherheit in Niederösterreich wurde das Investitionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Mio. Euro bzw. 5,9 % auf 186,8 Mio. Euro gesteigert. Im Bereich der Stromnetze lag der Schwerpunkt der Investitionen auf dem Netzausbau zur Anbindung der im Netzgebiet ausgebauten Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Um die gestiegene eingespeiste Strommenge aus Windenergie transportieren zu können, wurde das 110-kV-Netz auch im Geschäftsjahr 2013/14 laufend erweitert. Daneben wurde in die Mittel- und Niederspannungsnetze für die Verbesserung der Einspeisung aus dezentralen Photovoltaik-Anlagen investiert. Im Bereich der Erdgasnetze wurde die 143 km lange Erdgastransportleitung „Westschiene“ fertiggestellt, deren letzter Abschnitt in der Berichtsperiode mit Erdgas befüllt wurde. Somit konnte die direkte Anbindung an die Erdgasspeicher der Rohöl-Aufsuchungs AG in Oberösterreich erreicht werden.

Ausblick

Das Ergebnis im Segment Netzinfrastruktur Inland wird wesentlich durch die Netztarife sowie durch die witterungsbedingte Nachfrage nach Strom und Erdgas beeinflusst. Die per 1. Jänner 2014 angepassten Netztarife finden auch im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 ihre Anwendung. Im Bereich der Kabel-TV- und Telekommunikationsdienstleistungen wird ein stabiles Ergebnis erwartet. In Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen wird für das Segment in Summe von einem stabilen Ergebnis ausgegangen.

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