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Erzeugung

Das Segment „Erzeugung“ umfasst die Stromerzeugung aus thermischen Produktionskapazitäten und erneuerbaren Energiequellen in Österreich, Deutschland, Bulgarien und Albanien sowie Projekte für zukünftige Erzeugungsanlagen in Österreich und Bulgarien.

Die Außenumsätze des Segments resultieren vorwiegend aus dem Verkauf erneuerbarer Energie aus Windkraft. Für den konzerninternen Umsatz wird für die Stromerzeugung (im Wesentlichen für Wasserkraftwerke sowie nicht mehr im Förderregime stehende Windkraftanlagen) der Strommarktpreis abgebildet. Für die thermische Erzeugung der Kraftwerke Dürnrohr, Korneuburg und Theiß sowie für die Speicherkraftwerke wird der Optionswert dargestellt; der Energiebezugsvertrag mit der Steag-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft erfolgt zu Vollkosten. Der Optionswert spiegelt im Wesentlichen die ermittelte Differenz zwischen den Forwardpreisen für Strom und den Brennstoffkosten wider. Darüber hinaus sind die Bereitstellung sowie der Abruf von Reservekapazitäten zur Stützung der Netzsicherheit im süddeutschen Raum im Optionswert enthalten. Die Vermarktung des erzeugten Stroms und die Primärenergiebeschaffung werden im Segment Energiehandel und -vertrieb abgebildet.

Highlights 2013/14

  • Anstieg der Stromerzeugung um 23,2 %
    - Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum
    - Inbetriebnahme des Windparks Prellenkirchen
    - Ganzjahresbetrieb des Windparks Deutsch-Wagram
    - Wasserkraftproduktion bedingt durch geringeres Wasserdargebot gesunken
  • Bereitstellung von Reservekapazitäten im Ausmaß von 785 MW für Süddeutschland
  • Umsatzanstieg um 64,0 %
  • Wertminderungen in Österreich, Deutschland und Bulgarien belasten Ergebnis
Kennzahlen - Erzeugung 2013/142012/131)
Veränderung
absolut in %
Energiewirtschaftliche KennzahlenGWh
Stromerzeugung 3.7203.02170023,2
davon erneuerbare Energie 1.5341.637-102-6,2
davon Wärmekraftwerke 2.1861.38480257,9
FinanzkennzahlenMio. EUR
Außenumsatz 33,739,0-5,3-13,7
Innenumsatz 153,875,378,5-
Gesamtumsatz 187,5114,373,264,0
Operativer Aufwand -115,1-78,4-36,6-46,7
Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen
Unternehmen mit operativem Charakter
 -38,9-45,06,113,6
EBITDA 33,6-9,142,7-
Abschreibungen inkl. Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
 -86,7-27,9-58,8-
Operatives Ergebnis (EBIT) -53,1-37,0-16,1-43,6
Finanzergebnis -25,3-12,5-12,8-
Ergebnis vor Ertragsteuern -78,4-49,5-28,9-58,3
Gesamtvermögen 1.218,21.139,978,36,9
Gesamtschulden 1.034,7891,5143,116,1
Investitionen2) 88,974,414,519,4

Im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung der neuen IFRS-Konsolidierungsstandards im 3. Quartal 2013/14 wurde die Abbildung der Ergebnisbeiträge aus den Verbund-Innkraftwerken, der EVN-WIEN ENERGIE Windparkentwicklungs- und Betriebs GmbH & Co KG, Wien, sowie der Shkodra Region Beteiligungsholding GmbH als at Equity einbezogene Unternehmen mit operativem Charakter im EBIT vorgenommen sowie die bisher at Equity einbezogene Beteiligung an der Steag-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft als anteilig konsolidiertes Unternehmen abgebildet.

Entwicklung der Erzeugung

Im Geschäftsjahr 2013/14 konnte die Stromerzeugung um 700 GWh bzw. 23,2 % auf 3.720 GWh erhöht werden. Während die thermische Erzeugung in den Wärmekraftwerken um 802 GWh bzw. 57,9 % auf 2.186 GWh anstieg, lag die Erzeugung aus erneuerbarer Energie mit 1.534 GWh um 102 GWh bzw. 6,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die Kraftwerke Theiß und Korneuburg standen wie schon in den beiden vorangegangenen Winterhalbjahren auch im Winter 2013/14 als Reservekapazität für den süddeutschen Raum zur Verfügung, wobei im Berichtszeitraum kein Abruf erfolgte. Die Produktion im Kohlekraftwerk Dürnrohr lag unter der Vorjahresproduktion, was zum einen an einer im 3. Quartal 2013/14 durchgeführten Revision und zum anderen an temporären Stillständen aufgrund der Marktverwerfungen lag. Die im Dezember 2013 erfolgte Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum führte zu einem deutlichen Anstieg der thermischen Produktion. Witterungsbedingt lag das Wasserdargebot unter jenem des Vorjahres, weshalb die Produktion um 9,9 % zurückging. Die Erzeugung aus Windkraftanlagen konnte insbesondere aufgrund der Inbetriebnahme der Windparks Prellenkirchen und Deutsch-Wagram mit einer Gesamterzeugungskapazität von 39 MW gesteigert werden.

In der Berichtsperiode konnten auf Konzernebene 22,7 % (Vorjahr: 18,3 %) des abgesetzten Stroms durch eigene Produktion abgedeckt werden; in Österreich und Deutschland lag dieser Wert bei 64,7 % (Vorjahr: 51,5 %). Der Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromproduktion auf Konzernebene lag bei 42,5 % (Vorjahr: 52,8 %).

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse haben sich im Geschäftsjahr 2013/14 um 73,2 Mio. Euro bzw. 64,0 % auf 187,5 Mio. Euro erhöht. Dieser Anstieg war vor allem durch die Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum begründet. Zusätzliche Erlöse ergaben sich im Geschäftsjahr 2013/14 auch im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Regelenergie bzw. von 785 MW Reservekapazitäten zur Stützung der Netzsicherheit im süddeutschen Raum.

Operativer Aufwand

Der operative Aufwand erhöhte sich in der Berichtsperiode insbesondere aufgrund gestiegener Kosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum um 36,6 Mio. Euro bzw. 46,7 % auf 115,1 Mio. Euro. Durch den Betrieb seit Dezember 2013 sind erstmals Einsatzkosten für Energieträger angefallen.

Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Mio. Euro, lag aber weiterhin im negativen Bereich bei –38,9 Mio. Euro. Der negative Ergebnisbeitrag stammte vor allem aus der Verbund Innkraftwerke GmbH, für die im 4. Quartal 2013/14 eine Wertminderung des Beteiligungsansatzes vorgenommen werden musste.

Operatives Ergebnis

In Summe wurde im Berichtszeitraum ein positives EBITDA in Höhe von 33,6 Mio. Euro erwirtschaftet, welches um 42,7 Mio. Euro über jenem des Vorjahres lag. Die Abschreibungen inklusive der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen erhöhten sich um 58,8 Mio. Euro auf –86,7 Mio. Euro. Die laufenden Abschreibungen sind durch die Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum sowie von erneuerbaren Erzeugungsanlagen angestiegen. Zusätzlich mussten im Geschäftsjahr 2013/14 Wertminderungen für Erzeugungskapazitäten in Österreich und Bulgarien vorgenommen werden. Das EBIT betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr –53,1 Mio. Euro und verringerte sich um 16,1 Mio. Euro bzw. 43,6 % gegenüber dem Vorjahreswert.

Finanzergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern

Das Finanzergebnis für das Geschäftsjahr 2013/14 belief sich auf –25,3 Mio. Euro und lag damit um 12,8 Mio. Euro unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, was mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum und damit verbundenen laufenden Zinsaufwendungen in Zusammenhang stand. Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug –78,4 Mio. Euro und verringerte sich um 28,9 Mio. Euro bzw. 58,3 %.

Investitionen

Das Investitionsvolumen von 88,9 Mio. Euro lag in der Berichtsperiode um 14,5 Mio. Euro bzw. 19,4 % über der Vergleichsperiode. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeiten lag im Geschäftsjahr 2013/14 auf der Fertigstellung des Kraftwerks Duisburg-Walsum und dem Ausbau der Windkraftkapazitäten in Niederösterreich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der Windpark Prellenkirchen mit einer Kapazität von 24 MW eröffnet, womit die EVN insgesamt 14 Windparks betreibt. Im November 2013 erfolgte der Spatenstich für den Windpark Prottes-Ollersdorf mit einer Gesamtleistung von 37 MW, womit nach der geplanten Inbetriebnahme über 55.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

Ausblick

Aufgrund der niedrigen Spreads zwischen den Kosten der Primärenergie und den Stromhandelspreisen ist weiterhin von einem herausfordernden Umfeld für die thermische Erzeugung auszugehen. Darauf basierend ist der Einsatz der beiden Gaskraftwerke Korneuburg und Theiß im Zuge von Abrufen durch die deutsche Netzagentur zur Stützung der Netzsicherheit im süddeutschen Raum sowie für die Regelleistung eingeplant. Ausgehend von einem ganzjährigen Betrieb des Kraftwerks Duisburg-Walsum und des Windparks Prellenkirchen sowie der planmäßigen Inbetriebnahme des Windparks Prottes-Ollersdorf kann von einem Anstieg der Produktionsmengen ausgegangen werden. Daher ist im Segment Erzeugung für das Geschäftsjahr 2014/15 mit einem Ergebnis über dem Vorjahresniveau zu rechnen.

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