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Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014/15

Die Verwerfungen auf den europäischen Energiemärkten dauern an. Die Großhandelspreise für Strom sind tief, wodurch die Erzeugung wesentlich betroffen ist; speziell thermische Kraftwerke aber auch neue Pumpspeicherkraftwerke können ihre Vollkosten aktuell nicht erwirtschaften.

Das integrierte Geschäftsmodell der EVN diversifiziert die Ergebnisbeiträge der Geschäftsbereiche und trägt so zu einer stabilen operativen Entwicklung bei. Die stabilen Komponenten des Geschäftsmodells sind im derzeitigen Umfeld das regulierte Netzgeschäft im Inland, die Wasserversorgung, die Wärmeerzeugung und -versorgung aus Biomasse, die thermische Müllverwertung sowie die Kabel-TV- und Telekommunikationsdienstleistungen.

Im Energievertrieb in Niederösterreich hat die EVN Vertriebsgesellschaft per 1. Oktober 2014 die Energiepreise für Strom im Rahmen der EnergieAllianz um durchschnittlich 10 % gesenkt.

Der Fokus auf die stabilen und regulierten Geschäftsbereiche soll durch eine begleitende Investitionspolitik verstärkt werden, die Schwerpunkte in der Netzinfrastruktur, im Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energien und in der Trinkwasserversorgung setzt. In den kommenden vier Jahren soll insgesamt 1 Mrd. Euro in diesen Bereichen in Niederösterreich investiert werden.

Durch die Investitionen in die Netzinfrastruktur soll die Versorgungssicherheit für die Konsumenten sowie die Gewerbe- und Industriebetriebe im Netzgebiet der EVN gewährleistet werden. Der derzeitige hohe Standard wird so auch für die Zukunft sichergestellt. Durch die Investitionen in die Erzeugung aus erneuerbaren Energien wird der Erzeugungsmix zu einem ausgewogenen Verhältnis hin entwickelt. Der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen unter Nachhaltigkeitsaspekten ist auch in der Zukunft ein wesentliches Anliegen der EVN. Die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich sollen durch die Investitionen im Rahmen der Erneuerung von Leitungsnetzen, von Naturfilteranlagen und der Erschließung von Brunnenfeldern langfristig sichergestellt werden.

In Bulgarien und Mazedonien machten die Tarifentscheidungen vom Juli 2014 Wertminderungen notwendig. Die EVN strebt die Erzielung weiterer Effizienzsteigerungen in diesen Märkten an; im speziellen sollen die Netzverluste weiter reduziert werden. Die Tariferhöhungen in Bulgarien am 1. Oktober 2014 können die früheren Senkungen nur teilweise kompensieren. Das eingeleitete Investitionsschutzverfahren bei dem von der Weltbank eingerichteten International Centre for the Settlement of Investment Disputes (ICSID) wird weiter verfolgt und soll bewirken, dass Nachteile aus früheren Tarifentscheidungen kompensiert werden.

Im Umweltgeschäft mussten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Leasingforderungen im Zusammenhang mit dem Projekt Müllverbrennungsanlage Nr. 1 in Moskau wertberichtigt werden. Für die Natriumhypochloritanlage in Moskau konnte nach dem Bilanzstichtag ein positiver Abschluss der Verhandlungen erzielt werden. Die Stadt Moskau hat die Anteile an der russischen Projektgesellschaft um einen Kaufpreis von 250 Mio. Euro erworben. Die Realisierung neuer Umweltprojekte wird auf selektiver Basis angestrebt.

In Summe wird die EVN auch in den kommenden Jahren ihren Konsolidierungskurs fortsetzen. Der Fokus liegt auf den bestehenden Geschäftsbereichen. Durch laufende Effizienzsteigerungen sollen die Ergebnisse abgesichert werden. Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2014/15 wieder über dem Niveau des Jahres 2012/13 erwartet. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Entwicklungen in den eingeleiteten Verfahren im Zusammenhang mit den Forderungen aus den Tarifentscheidungen in Bulgarien und im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau sind geeignet, das Konzernergebnis wesentlich zu beeinflussen.

Maria Enzersdorf, am 18. November 2014

EVN AG
Der Vorstand

Unterschrift Layr Unterschrift Szyszkowitz

Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr
Sprecher des Vorstands

Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA
Mitglied des Vorstands

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