DE   /   EN

Bilanz

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der EVN reduzierte sich zum Bilanzstichtag 30. September 2014 im Vergleich zum Stichtag des Vorjahres um 441,9 Mio. Euro bzw. 6,1 % auf 6.841,8 Mio. Euro.

Bilanzstruktur

Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 629,5 Mio. Euro bzw. 9,8 % und betrugen 5.777,7 Mio. Euro. Der Anteil am Gesamtvermögen belief sich damit auf 84,4 % (Vorjahr: 88,0 %). Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen gingen hauptsächlich aufgrund der erwähnten Wertminderungen und trotz der Erhöhung der Sachanlagen um 129,1 Mio. Euro bzw. 3,3 % auf 3.738,7 Mio. Euro zurück. Der Ansatz der at Equity einbezogenen Unternehmen und der sonstigen Beteiligungen lag um 85,0 Mio. Euro bzw. 5,2 % unter dem Vorjahreswert und betrug 1.553,8 Mio. Euro. Verantwortlich für diesen Rückgang waren vor allem die stichtagsbedingte niedrigere Marktbewertung der von der EVN AG direkt gehaltenen Verbund-Aktien und die Wertminderung des Beteiligungsansatzes der Verbund Innkraftwerke GmbH.

Konzern-Bilanz
Kurzfassung
30.09.2014
Mio. EUR
30.09.20131)
Mio.EUR
Veränderung
Mio.EUR in %
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen3.738,73.867,8-129,1-3,3
At Equity einbezogene Unternehmen und sonstige Beteiligungen1.553,81.638,8-85,0 -5,2
Sonstige langfristige Vermögenswerte485,2900,6-415,4 -46,1
5.777,76.407,2-629,5 -9,8
Kurzfristige Vermögenswerte840,4876,5-36,0-4,1
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte223,70,0223,7-
Summe Aktiva6.841,87.283,7-441,9-6,1
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital und Rücklagen der Aktionäre der EVN AG1)2.395,22.837,5-442,3 -15,6
Nicht beherrschende Anteile237,5241,7-4,2 -1,7
2.632,73.079,2-446,5-14,5
Langfristige Schulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten1.747,71.805,7-58,1-3,2
Latente Steuerverbindlichkeiten und langfristige Rückstellungen"545,5582,8-37,3-6,4
Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse und
übrige langfristige Verbindlichkeiten
609,4583,026,44,5
2.902,62.971,5-68,9 -2,3
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten194,2394,6-200,4 -50,8
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten1.112,3838,3273,932,7
1.306,51.232,973,56,0
Summe Passiva6.841,87.283,7-441,9-6,1

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 415,4 Mio. Euro bzw. 46,1 % auf 485,2 Mio. Euro. Diese Reduktion setzt sich vor allem aus der Wertberichtigung der Leasingforderung im Zusammenhang mit der Müllverbrennungsanlage Nr. 1 in Moskau und der Umgliederung der Leasingforderungen aus der Natriumhypochloritanlage in Moskau in Höhe von 223,7 Mio. Euro per 30. September 2014 (Vorjahr: 0) in die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte zusammen. Die Natriumhypochloritanlage wurde nach dem Bilanzstichtag Ende Oktober an die Stadt Moskau verkauft.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind um 36,0 Mio. Euro bzw. 4,1 % auf 840,4 Mio. zurückgegangen. Anstiege in den Vorräten wurden hier durch Rückgänge in den Wertpapieren und in den liquiden Mitteln mehr als ausgeglichen.

Das Eigenkapital belief sich per 30. September 2014 auf 2.632,7 Mio. Euro und lag damit um 446,5 Mio. Euro bzw. 14,5 % unter dem Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalquote ging auf 38,5 % (Vorjahr: 42,3 %) zurück. Das negative Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2013/14, die Ausschüttung der Dividende für das vorhergehende Geschäftsjahr im Jänner 2014 und die erfolgsneutrale Änderung der Bewertungsrücklage stellten dabei die wesentlichen Einflussfaktoren auf das Eigenkapital dar.

Die langfristigen Schulden gingen in Summe um 68,9 Mio. Euro bzw. 2,3 % auf 2.902,6 Mio. zurück, wobei es sich hierbei hauptsächlich um Umgliederungen der langfristigen Finanzverbindlichkeiten in den kurzfristigen Bereich handelte. Die Anstiege der vereinnahmten Baukosten- und Investitionszuschüsse und der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten glichen den Rückgang der latenten Steuerverbindlichkeiten und langfristigen Rückstellungen annähernd aus.

Die kurzfristigen Schulden stiegen um 73,5 Mio. Euro bzw. 6,0 % auf 1.306,5 Mio. Euro an, wobei die wesentlichen Effekte gegenläufig wirkten. Die planmäßige Tilgung von zwei Anleihen führte zu einem Rückgang der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die im November 2013 gezogene Vertragserfüllungsbürgschaft im Zusammenhang mit dem Projekt Duisburg-Walsum in Höhe von 60,9 Mio. Euro sowie eine Verbindlichkeit in Höhe von 72,4 Mio. Euro aufgrund der Rückführung von Erlösen aus vorangegangenen Perioden auf Basis der Tarifentscheidung vom 1. Juli 2014 in Bulgarien ließen die kurzfristigen Verbindlichkeiten ansteigen.

Wertanalyse

Die durchschnittlichen Kapitalkosten nach Steuern (Weighted Average Cost of Capital, WACC) wurden unter Berücksichtigung der spezifischen Unternehmens- und Länderrisiken mit 6,5 % angesetzt.

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag aufgrund des negativen Konzernergebnisses im Geschäftsjahr 2013/14 bei –9,5 %. Der erwirtschaftete Wertbeitrag (Economic Value Added, EVA®) lag ebenfalls im negativen Bereich und betrug –174,1 Mio. Euro (Vorjahr: –20,7 Mio. Euro). Die operative Rentabilität des im Unternehmen gebundenen Gesamtkapitals (Operativer Return on Capital Employed, OpROCE) betrug im Geschäftsjahr 2013/14 2,9 % (Vorjahr: 6,1 %).

>Tabelle vergrößern
Wertanalyse 2013/142012/131)Veränderung
in %
ROE%-9,55,0-14,5
Durchschnittliches EigenkapitalMio. eur2.856,03.122,5-8,5
WACC nach Ertragsteuern2)%6,56,50,0
Operativer ROCE (OpROCE13)%2,96,1-3,1
Durchschnittliches Capital Employed3)Mio. eur4.900,55.046,6-2,9
Geschäftsergebnis nach Ertragsteuern (NOPAT)3)Mio. eur144,5307,3-53,0
EVA®Mio. EUR-174,1-20,7-

Liquiditätslage

Aufgrund des starken Cash Flows aus dem operativen Bereich konnte die EVN die Nettoverschuldung um 187,2 Mio. Euro bzw. 10,3 % auf 1.622,4 Mio. Euro reduzieren. Durch das ebenfalls gesunkene Eigenkapital erhöhte sich die Gearing Ratio von 58,8 % auf 61,6 %. Zur Sicherung der finanziellen Flexibilität verfügt die EVN über eine syndizierte und zusätzlich über bilaterale Kreditlinien, die per 30. September 2014 nicht gezogen waren und somit vollumfänglich zur Verfügung standen. Die syndizierte Kreditlinie wurde im Juli 2014 vorzeitig erneuert, wobei der Betrag auf Wunsch der EVN von 500 Mio. Euro auf 400 Mio. Euro reduziert und so an den Finanzierungsbedarf angepasst wurde. Gleichzeitig wurde die Laufzeit auf fünf Jahre mit zwei einjährigen Verlängerungsoptionen ausgedehnt. Zwei der bestehenden bilateralen Kreditlinien wurden im Lauf des Geschäftsjahres 2013/14 vorzeitig verlängert. Die Restlaufzeiten der mit sechs Banken abgeschlossenen bilateralen Kreditlinien im Gesamtausmaß von 175 Mio. Euro betragen zwischen zwei und fünf Jahren. Die Liquiditätssituation kann auf Basis dieser Reserven als stabil beurteilt werden.

Nettoverschuldung in Mio. EUR, Gearing in %

Nettoverschuldung30.09.2014
Mio. EUR
30.09.20131)
Mio. EUR
Veränderung
Mio.EUR in %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten1.747,71.805,7-58,1-3,2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten2)173,8373,7-199,9-53,5
Fonds der liquiden Mittel-197,2-229,532,314,1
Kurzfristige Wertpapiere-0,8-43,943,198,2
Langfristige Wertpapiere-62,1-57,1-5,0-8,7
Ausleihungen-38,9-39,20,30,7
Nettoverschuldung1.622,41.809,6-187,2-10,3
Eigenkapital2.632,73.079,2-446,5-14,5
Gearing (%)61,658,8-2,9

Quickfinder 

Zuletzt besuchte Seiten