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Energiewirtschaftliches Umfeld

Die Geschäftsentwicklung der EVN ist wesentlich durch externe Einflussfaktoren geprägt. Im Endkundenbereich sind die Witterungsbedingungen für die Nachfrage nach Energie in Form von Strom, Gas und Wärme ausschlaggebend, während die Nachfrage im Industriekundenbereich vor allem durch die wirtschaftliche Entwicklung bestimmt wird.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war im gesamten Versorgungsgebiet der EVN von der überaus warmen Winterperiode 2013/14 geprägt. So war das Temperaturniveau nochmals deutlich milder als im ohnehin schon warmen Winter des Vorjahres. Dadurch lag auch die Heizgradsumme, die zu Vergleichszwecken für die Bestimmung des Energiebedarfs erhoben wird, in allen Versorgungsgebieten der EVN unter dem Wert des Vorjahres: In Österreich war ein Rückgang um 19,2 Prozentpunkte zu verzeichnen, und auch in Bulgarien bzw. Mazedonien lag die Heizgradsumme um 9,3 bzw. 6,0 Prozentpunkte unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Energiewirtschaftliches Umfeld - Kennzahlen2013/142012/13Veränderung
in %
2011/12
Temperaturbedingter Energiebedarf1)%
Österreich86,9107,5-20,699,0
Bulgarien80,488,0-7,6108,2
Mazedonien89,495,1-5,7120,4
Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate
Rohöl - BrentEUR/Barrel79,782,9-3,986,0
Erdgas - NCG2)EUR/MWh22,126,9-17,824,3
Kohle - API#23)EUR/t59,563,1-5,876,3
CO2-Emissionszertifikate (2./3. Periode)EUR/t5,25,3-1,57,9
Strom - EEX Forwardmarkt4)
GrundlaststromEUR/MWh38,647,5-18,754,8
SpitzenlaststromEUR/MWh49,258,8-16,367,0
Strom - EPEX Spotmarkt5)
GrundlaststromEUR/MWh33,538,8-13,644,8
SpitzenlaststromEUR/MWh42,249,9-15,455,1

Im Geschäftsjahr 2013/14 gingen die Preise für Primärenergieträger wie Rohöl, Erdgas und Kohle weiter zurück. Höhere Lagerstände bedingt durch den milden Winter 2013/14, der Fracking-Boom in den USA sowie die eingetrübten konjunkturellen Aussichten waren dafür ausschlaggebend. Die Verringerung der Auktionsmenge von CO2-Emissionszertifikaten durch die Europäische Union führte zu einer Stabilisierung der Preise gegenüber dem Vergleichsstichtag des Vorjahres. Trotz dieser Stabilisierung befinden sich die Preise für CO2-Emissionszertifikate nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau. Die Kombination aus günstigen CO2-Emissionszertifikaten und weiterhin sinkenden Kohlepreisen fördert die Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung aus Kohle, während in vielen EU-Ländern hochmoderne Gaskraftwerke mangels Wirtschaftlichkeit vom Netz genommen werden müssen.

Ebenfalls weiterhin rückläufig sind die Termin- und Spotmarktpreise an den europäischen Strombörsen. Der aktuelle Angebotsüberhang lässt auch kurz- und mittelfristig keine Trendumkehr erwarten. Hauptgrund dafür ist – neben der weltweit stagnierenden Konjunktur – der fortgesetzte Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern. Unter diesen Marktbedingungen ist die Rentabilität von konventionellen Produktionsanlagen häufig nicht gegeben. Die Folge sind Stilllegungen von Kraftwerken, wie sie im Markt bereits zu beobachten sind. Mittelfristig kann daher von einer Verknappung des Angebots ausgegangen werden, die auch die Versorgungssicherheit beeinträchtigen könnte. Trotz des forcierten Ausbaus der erneuerbaren Energie wird es aber auch in Zukunft erforderlich sein, schnell zuschaltbare Reserveleistung zur Verfügung zu haben, um die Volatilität der erneuerbaren Energie insbesondere aus Sonnen- und Windkraftwerken auszugleichen. In der Lösung dieses Dilemmas liegt in den nächsten Jahren die Herausforderung für die europäische Energiepolitik.

Entwicklung der Primärenergiepreise (indexiert)

Entwicklung der Strompreise – Spot- und Forwardmarkt

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