Aspekt: Biodiversität
EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten
Für eine flächendeckende Versorgung ist ein ausreichend dichtes Leitungsnetz erforderlich. Rund 25 % der Fläche Niederösterreichs sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Um den Einfluss auf solche Gebiete so gering wie möglich zu halten, legt die EVN großen Wert auf eine verantwortungsvolle Netzplanung und -errichtung.
EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit
auf die Biodiversität
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte
natürliche Lebensräume
EN14 Strategien und Maßnahmen
zum Schutz der Biodiversität
Die EVN ist in allen ihren Aktivitäten bemüht, Eingriffe in die Natur auf das Mindestmaß zu reduzieren. Dabei legt sie auch besonderes Augenmerk auf den Schutz der natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen im Umfeld ihrer Anlagen und Projekte. So wird etwa beim Betrieb von Wärmekraftwerken auf die sensible Biodiversität der Gewässer geachtet, indem Auflagen über Einleittemperaturen von Kühlwasser genau eingehalten werden. Auf diese Weise können schädliche Umweltauswirkungen minimiert werden.
Zum Schutz der Biodiversität im Einzugsgebiet von Wasserkraftwerken spielt die Stauraumüberwachung eine entscheidende Rolle. Deshalb behandelt die EVN in einem jährlichen Treffen mit Behörden und Interessenvertretungen am Ottensteiner Stausee relevante Themen, insbesondere die Bedeutung des Stausees als Lebensraum für Fische.
Eine wichtige Maßnahme zur Erhaltung der Biodiversität des Stausees Ottenstein ist die Installation einer Online-Monitoring-Anlage. Mit dieser Anlage, die von der DWS-Hydro-Ökologie GmbH mit Unterstützung der EVN Stabstelle für Umweltschutz und - controlling entwickelt wurde, werden wichtige Parameter zur Bestimmung der Wasserqualität kontinuierlich erfasst und kontrolliert. Von einer schwimmenden Messstation aus kann ein Sonden-Set die volle Tiefe des Sees erreichen und Parameter wie pH-Wert, Temperatur oder Sauerstoffgehalt in verschiedenen Wassertiefen messen. Ziel der dadurch möglichen umfangreichen Datenerfassung ist es, Rückschlüsse auf die Auswirkungen von Rückpumpbetrieb und Starkregen auf die Wasserqualität zu ziehen sowie die Algenentwicklung zu erforschen.
Liegenschaften der EVN in Österreich in Schutzgebieten oder angrenzend an Schutzgebiete1) | Anzahl | Fläche (in ha) |
---|---|---|
In Schutzgebieten befindliche Liegenschaften über 50 m2 | 679 | 479,4 |
In Landschaftsschutzgebieten befindliche Liegenschaften über 50 m2 | 410 | 369,9 |
In Natura-2000-Gebieten befindliche Liegenschaften über 50 m2 | 526 | 244,1 |
An Schutzgebiete direkt angrenzende Liegenschaften | 19 | 24,2 |
Gesamt | 1.634 | 1.117,6 |
1) Exkl. Leitungstrassen; Mehrfachnennungen möglich |
Zahlreiche weitere Projekte setzt die EVN zum Schutz der Artenvielfalt laufend um:
- Fischwanderhilfe bei den Kleinwasserkraftwerken Hohenberg, Schaldorf und (seit dem Geschäftsjahr 2013/14) Erlauf
- Gemeinschaftsprojekt mit der Gesellschaft für Großtrappenschutz in Österreich (Verlängerung im Projekt LIFE+)
- Nestplattformen für Störche (gefährdete Gattung der Weiß- und Schwarzstörche) in Bulgarien und Mazedonien
- Gemeinschaftsprojekt mit dem Bulgarischen Verband für Vogelschutz zum Schutz der Kaiseradler und Jagdfalken (EU LIFE+ Programm)
- Projekt zum Schutz der Vogelwelt der Burgas-Seen in Bulgarien
- Gemeinschaftsprojekt mit der mazedonischen Umweltgesellschaft zum Vogelschutz im Gebiet Ovce Pole (Bewertung des Einflusses des Energienetzes auf Vögel)
- Teilnahme an der Errichtung des mazedonischen nationalen Umweltnetzes MAK-NEN
Als laufende Maßnahme für das Management der Auswirkungen auf die Biodiversität ist die EVN zudem bestrebt, bei ihren Bauvorhaben eine ökologische Bauaufsicht einzusetzen.
EU13 Biodiversität von Ersatzflächen
In der Berichtsperiode wurden für Windkraftanlagen in Niederösterreich Ersatzflächen im Ausmaß von insgesamt 77,75 ha gehalten. Ersatzflächen für Leitungstrassen können den öffentlich aufliegenden Unterlagen zu Umwelt- und Naturverträglichkeitsprüfungen (UVP, NVP) entnommen werden.