Aspekt: Emissionen
EN15 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Die EVN ergreift zahlreiche Maßnahmen, um ihre betriebliche Energieeffizienz zu verbessern und die mit ihrer Tätigkeit verbundenen Emissionen auf Produktions- wie auf Kundenseite zu reduzieren. Die Berechnung der Treibhausgasemissionen erfolgte nach den Regeln und anhand der Faktoren, die die EU-Emissionshandelsrichtlinie für die einzelnen Länder vorschreibt, und umfasst sämtliche CO2- Emissionen. Diese werden auf Basis von vorgegebenen Emissionsfaktoren für die jeweils eingesetzten Primärenergieträger berechnet. Die absolute Menge der Emissionen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2013/14 aufgrund der Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Duisburg-Walsum.
EN15 Direkte THG-Emissionen (Scope 1) | 2013/14 | 2012/13 | 2011/12 | |
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Österreich und Deutschland1) | t CO2 | 2.058.900 | 1.513.334 | 1.499.640 |
Bulgarien | t CO2 | 154.198 | 161.422 | 146.774 |
Mazedonien | t CO2 | 2.465 | 2.628 | 2.542 |
Gesamt | t CO2 | 2.215.563 | 1.677.385 | 1.648.956 |
t CO2/GWh | 336,21 | 281,54 | 292,65 | |
1) Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum im Geschäftsjahr 2013/14 |
EN16 Indirekte THG-Emissionen (Scope 2) | 2013/14 | 2012/13 | 2011/12 | |
---|---|---|---|---|
Österreich und Deutschland1) | t CO2 | 110.248 | 62.903 | 64.859 |
Bulgarien | t CO2 | 53.374 | 56.371 | 60.411 |
Mazedonien | t CO2 | 4.051 | 4.522 | 5.110 |
Gesamt | t CO2 | 167.674 | 123.796 | 130.380 |
t CO2/GWh | 358,79 | 378,85 | 402,58 | |
1) Inbetriebnahme des Kraftwerks Duisburg-Walsum im Geschäftsjahr 2013/14 |
EN17 Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3) | 2013/14 | 2012/13 | 2011/12 | |
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Gesamt | t CO2 | 5.945.738 | 6.924.987 | 7.966.655 |
t CO2/GWh | 226,21 | 254,14 | 286,73 | |
EN18 Intensität der THG-Emissionen1) | 2013/14 | 2012/13 | 2011/12 | |
Summe CO2-Emissionen | t CO2/GWh | 315,03 | 320,24 | 350,76 |
1) Spezifische Emissionen aus Summe Scope 1-3 auf die abgesetzte Menge Strom und Erdgas (20.901GWh Strom und 5.383 GWh Erdgas für 2013/14) |
EN16 Indirekte THG-Emissionen (Scope 2) und EN17 Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
Zur Berechnung der indirekten THG-Emissionen wurden jene Faktoren angewendet, die auch für die Berechnung der CO2-Emissionen, die der EU-Emissionshandelsrichtlinie unterliegen, herangezogen wurden.
EN19 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse
Die EVN investiert laufend in Projekte zur Verringerung treibhausrelevanter Emissionen. Die im Geschäftsjahr 2013/14 umgesetzten Initiativen haben die jährliche Einsparung der EVN um rund 96.000 Tonnen CO2 erhöht. Beispielhaft werden nachfolgend einige aktuelle Projekte vorgestellt.
Windkraft
Mit einer Gesamterzeugungskapazität von 213 MW gehört die EVN bereits heute zu den größten Windkraftbetreibern Österreichs. Um ihre Windkraftkapazitäten mittelfristig auf 300 MW weiter zu steigern und damit CO2-Emissionen zu sparen, investiert die EVN laufend in neue Projekte:
- Im November 2013 erfolgte der Spatenstich für einen neuen EVN Windpark in den Gemeindegebieten von Prottes und Ollersdorf. Mit den dort entstehenden zwölf Windrädern kann bei einer Leistung von 37 MW Strom für 24.000 niederösterreichische Haushalte erzeugt werden. Dies entspricht einer jährlichen Emissionsvermeidung von mehr als 55.000 Tonnen CO2. Die Eröffnung des Windparks ist für das Frühjahr 2015 geplant.
- Der neue Windpark Prellenkirchen IV wurde bereits im März 2014 eröffnet. Gemeinsam mit der Kittel-Mühle errichtete die EVN hier acht weitere Windräder. Die Anlagen der 3-MW-Klasse werden mit einer Gesamtleistung von rund 25,6 MW Strom für etwa 17.000 Haushalte produzieren. Dadurch können jährlich rund 39.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Biomasse
Die EVN betreibt derzeit mehr als 60 Biomasseanlagen und ist damit der größte Naturwärmeversorger in Österreich. Zur verlässlichen Belieferung der Biomasseanlagen mit Hackgut hat sie in der Berichtsperiode eine Kooperation mit der Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH (WNSKS) geschlossen, die jährlich bis zu 300 Tonnen Waldhackgut an die nächstgelegenen Fernheizwerke der EVN liefert. Insgesamt verwertet die EVN in ihren Anlagen pro Jahr mehr als 1,5 Mio. Schüttraummeter Hackschnitzel. Auch in diesem Bereich wird laufend an Erweiterungen gearbeitet:
- Mit Eröffnung des 3,8 km langen Biomasse-Fernwärmenetzes der EVN in der Klimabündnisgemeinde Biedermannsdorf konnte ein weiterer Schritt zur Verringerung der CO2-Emissionen gesetzt worden. Die dadurch ermöglichte Wärmeversorgung von kommunalen Objekten, Wohnhausanlagen und privaten Haushalten bringt eine jährliche Einsparung von rund 960 Tonnen CO2.
- Weitere rund 845 Tonnen an CO2-Emissionen können durch den Betrieb der neuen Biomasse-Heizwerke der EVN in Reichenau an der Rax und in Strasshof erzielt werden, die im März 2014 bzw. im September 2014 eröffnet wurden.
- Eine 4-MW-Anlage zur Fernkälteversorgung für das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf hat die EVN im Juni 2014 fertiggestellt. Sie bringt eine jährliche CO2-Einsparung von 260 Tonnen.
Weitere Projekte
- 2013 hat die EVN in Schönkirchen im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsmodells ein Sonnenkraftwerk errichtet. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Projekt im Geschäftsjahr 2013/14 mit einer zweiten Ausbaustufe (Schönkirchen II) fortgesetzt. Nach der Erweiterung hat die rund 4.000 Paneele umfassende Anlage in Schönkirchen nun eine Gesamtkapazität von rund 1.000 kWp. In Summe haben sich knapp 300 Kunden an diesem Projekt beteiligt.
- Durch den Transport des Großteils des Hausmülls in Niederösterreich per Bahn können pro Jahr etwa 40.000 Lkw-Fahrten und damit rund 4.000 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden.
- In der neuen Biogas-Aufbereitungsanlage der EVN in Wiener Neustadt wird Biomethan in Erdgasqualität produziert und in das Netz eingespeist. Pro Jahr werden dadurch etwa 1,1 Mio m³ Biomethan energetisch genutzt und decken damit den Wärmebedarf von mehr als 1.000 Haushalten. Dadurch werden jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart.
- Weitere mehr als 40.000 Tonnen an CO2-Einsparungen bringt jedes Jahr die 31 km lange Fernwärme-Transportleitung, die von der thermischen Abfallverwertung der EVN in Dürnrohr über den Perschlingkanal und das Traisental nach St. Pölten führt.
- Siehe hierzu auch Abschnitt Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft sowie Indikator EN16
Auch auf Kundenseite trägt die EVN mit ihrem breiten Angebot an unterschiedlichen Energiedienstleistungen zu einer Reduktion der CO2-Emissionen bei. So konnten z. B. nur mit Maßnahmen im Bereich Beleuchtung, Photovoltaik und Weißware sowie der Energieberatung von Haushalten im Zeitraum von Jänner bis September 2014 rund 2.000 kWh1) Energie und somit rund 730 kg CO22) eingespart werden.
1) Berechnung auf Basis des Methodendokuments der Austrian Energy Agency,
Ausgabe Oktober 2013
2) Berechnung auf Basis des Energiemix ENTSO-E 2013