Finanzstrategie
Als Versorgungsunternehmen mit hoher Verantwortung gegenüber allen seinen Stakeholdern sieht sich die EVN auch im Bereich ihrer Finanzierung dem Grundsatz größter Solidität und möglichst weitgehender Risikominimierung verpflichtet.
Zur Erreichung der finanzwirtschaftlichen Zielsetzungen orientiert sich das Management der EVN an den folgenden Finanzkennzahlen:
Finanzkennzahlen | 30.09.2014 | 30.09.2013 |
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Eigenkapitalquote | 38,5 % | 43,2 % |
Net Debt Coverage (FFO) (Schuldendeckungsgrad) | 41,3 % | 38,3 % |
Interest Cover (FFO) | 8,1 x | 8,8 x |
Ausschüttungsquote | - | 65,3 % |
Die Fremdkapitalstruktur der EVN ist auf die Langfristigkeit der genutzten Finanzierungsinstrumente, die Ausgewogenheit der Fälligkeiten und die Diversifikation der Kapitalgeber bei gleichzeitiger Optimierung der Finanzierungskosten ausgerichtet. Kapitalmarktfinanzierungen sind dabei von besonderer Bedeutung, da sie der EVN lange Laufzeiten zu attraktiven Konditionen ermöglichen und gleichzeitig die Unabhängigkeit von den Kreditmärkten erhöhen. So entfielen rund 42,9 % der zum 30. September 2014 aushaftenden Finanzverbindlichkeiten auf Anleihen, Privatplatzierungen und Schuldscheindarlehen. Wesentliche Voraussetzungen für den Kapitalmarktzugang sind die externen Ratings und die Rahmendokumentation für Kapitalmarktfinanzierungen (Debt-Issuance-Programm).
Die Planbarkeit des künftigen Schuldendiensts und die Minimierung finanzierungsspezifischer Risiken sind weitere Zielsetzungen für das Finanzmanagement. Etwaige Fremdwährungsfinanzierungen werden daher bei Vertragsabschluss gegen Wechselkursänderungsrisiken abgesichert. Der Planbarkeit des künftigen Schuldendiensts wird durch einen hohen Anteil an fix verzinsten Finanzierungen Rechnung getragen.
Im Kreditbereich arbeitet die EVN mit österreichischen und internationalen Banken sowie mit multilateralen Finanzinstituten zusammen; so wurde beispielsweise im November 2013 mit der Europäischen Investitionsbank ein Kreditvertrag über 150 Mio. Euro für den Ausbau der Netzinfrastruktur in Niederösterreich mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen.
Der kurzfristige Finanzierungsbedarf der EVN war zum Bilanzstichtag durch Kreditzusagen im Gesamtausmaß von 575,0 Mio. Euro abgesichert. Diese Kreditzusagen dienen primär als Liquiditätsreserve zur Absicherung der finanziellen Flexibilität und waren im Geschäftsjahr 2013/14 nicht genutzt. Konkret handelt es sich um bilaterale Kreditzusagen von insgesamt sechs Banken im Gesamtausmaß von 175,0 Mio. Euro mit Restlaufzeiten von bis zu fünf Jahren sowie um eine syndizierte, revolvierend ausnutzbare Kreditlinie in Höhe von 400,0 Mio. Euro. Die syndizierte Kreditlinie wurde im Juli 2014 vor dem Hintergrund des attraktiven Marktumfelds durch Vereinbarung mit einem Konsortium aus zwölf internationalen Banken vorzeitig refinanziert. Die neue Kreditvereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren und enthält eine zweimalige Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr. Die Refinanzierung wurde auch dazu genutzt, den ursprünglichen Kreditbetrag von 500,0 Mio. Euro auf 400,0 Mio. Euro zu reduzieren und damit an den geringeren Finanzierungsbedarf der EVN anzupassen.
Sowohl die Mittelaufnahme als auch die Veranlagung der liquiden Mittel erfolgt für den Konzern zentral über die EVN AG. Operativ werden das Cash Pooling und die konzerninterne Finanzierung über zwei Finanzierungsgesellschaften, die EVN Finanzservice GmbH und die EVN Projektmanagement GmbH, gesteuert. In Ausnahmefällen, beispielsweise aus Risikoüberlegungen oder zur besseren Nutzung von Absicherungsinstrumenten gegen politische Risiken, erfolgen Kreditaufnahmen auch direkt durch Konzerngesellschaften, jedoch durchwegs in enger Abstimmung mit der Konzernfunktion Finanzwesen.
- Eine Beschreibung der Finanztransaktionen des Berichtsjahres und der Bilanzstruktur finden Sie hier.
- Eine detaillierte Übersicht der langfristigen Finanzverbindlichkeiten enthält der Konzernanhang.