Aspekt: Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Bekämpfung der Energiearmut
Die EVN legt großen Wert auf eine effiziente und kundennahe Energieberatung. „Energiesparen“ ist dabei einer der wichtigsten Grundsätze der Beratungstätigkeit der EVN. Um die Energiekosten für armutsgefährdete Menschen spürbar zu verringern, haben Caritas und EVN das gemeinsame Projekt „Armutsbekämpfung“ nach dem Prinzip Train-the-Trainer erarbeitet. Sozialberater der Caritas werden dabei von EVN Energieberatern mit dem notwendigen Know-how und speziellen technischen Hilfsmitteln ausgestattet, um direkt im Haushalt ein Beratungsgespräch zum Thema Energiesparen durchzuführen. Durch die Energiesparberatung wird „Hilfe zur Selbsthilfe“ geleistet.
Gerade armutsgefährdete Menschen wohnen oft in schlecht isolierten Wohnungen und verwenden ältere Haushaltsgeräte und Heizsysteme, die mehr Energie verbrauchen als zeitgemäße Geräte. „Das ist aber nicht das einzige Problem“, erklärt Mag. Friedrich Schuhböck, Direktor der Caritas St. Pölten: „Häufig bestehen in diesen Haushalten Informationsdefizite im Hinblick auf die Zusammenhänge zwischen Verbrauchsverhalten und Energieverbrauch. Im Verständnis dafür liegt das Einsparungspotenzial. Ein zentrales Problem dabei ist, dass betroffene Menschen meistens nicht über die notwendigen finanziellen Mittel für die erforderlichen Investitionen verfügen.“
Die Umsetzung des Projekts erfolgte in sechs Stufen:
Stufe 1: | Erstellung der Beratungswerkzeuge (Leitfaden, Checkliste) und Auswahl der technischen Hilfsmittel (Energiemessgeräte, Durchflussbegrenzer zur Reduktion des Warmwasserverbrauchs) |
Stufe 2: | Expertenberatungen vor Ort (erste Evaluierungen) |
Stufe 3: | Eintägiger Grundkurs für Sozialberater mit Energieexperten der EVN |
Stufe 4: | Gemeinsame Beratung vor Ort |
Stufe 5: | Weitere Ausbildungseinheit, Feedback-Schleife |
Stufe 6: | Energieeinsparberatungen der Sozialberater vor Ort |
Energiespartipps der EVN finden Sie unter: www.evn.at/Energie/Energiesparen-(1)/Energiespartipps.aspx.
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen, die vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen
Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden 308,8 Mio. Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur sowie in den Erzeugungsbereich investiert. Diese Investitionen dienen der Verbesserung der Versorgungssicherheit und somit dem öffentlichen Interesse. In ihrer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessengruppen setzt die EVN auch außerhalb ihres operativen Kerngeschäfts zahlreiche Initiativen. Im Fokus steht die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Der im Herbst 2008 eingerichtete Sozialfonds wird mit jährlich 100.000 Euro dotiert und konzentiert sich auf die Unterstützung niederösterreichischer Institutionen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.
Ein im Vorjahr vom EVN Sozialfonds unterstütztes Projekt ist das Flüchtlingshaus St. Gabriel in Maria Enzersdorf. Diese Einrichtung der Caritas betreut seit mittlerweile 20 Jahren Asylbewerber. Den Bewohnern wird nicht nur eine Unterkunft geboten, sondern sie sollen zudem die Chance erhalten sich in ihrer neuen Umgebung bestmöglich zu integrieren. Zugleich dient die Einrichtung dazu, Flüchtlingskindern zu neuer Freude und Zuversicht zu verhelfen. Durch persönliche Lernbetreuung werden die Bewohner in ihrer neuen Lebenssituation unterstützt. Für die EVN Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht die Möglichkeit zur freiweilligen Mithilfe – bisher haben vier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an diesem Projekt mitgewirkt.
Auch im Ausland engagiert sich die EVN und unterstützt insbesondere Kindergärten, -heime und Schulen in Bulgarien, Mazedonien und Kroatien.
Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden vom Sozialfonds folgende Projekte unterstützt:
Projekte | Euro |
---|---|
Diakonie – Betreuung von jungen Asylwerbern, die in einer Ausbildung stehen (WG Hirtenberg) |
10,000 |
die möwe – Onlineberatung | 5,000 |
Caritas – Integration durch Mobilität, Haus St. Gabriel | 10,000 |
Caritas – Schaffung von Kommunikationsmöglichkeiten für junge Erwachsene mit kognitiver Behinderung |
5,000 |
Caritas – ZusammenLernen | 8,000 |
Caritas – Anti-Aggressionstraining für Jugendliche mit kognitiver Behinderung in der Region Niederösterreich Süd |
5,000 |
Diakonie – Karriere mit Lehre Wohngruppe „Neue Welt“ Gaaden |
7,000 |
Diakonie – Bach-Schule Mödling | |
„IT für Jugendliche mit Migrationshintergrund“ die möwe Kinderschutzzentren Wien, Niederösterreich – |
9,000 |
Finanzierung Infrastruktur | 10,000 |
Caritas Flüchtlingshaus St. Gabriel – Sprache und Teilhabe | 9,000 |
Caritas Tagesstätte Wr. Neustadt – Outdoor Snoezelenraum | 10,000 |
Caritas Region Retz – Werkstatt Haustechnik | 10,000 |
Caritas Zentrum für Frauengesundheit | 6,720 |
Caritas ZusammenLernen – Lerncafés Niederösterreich | 10,000 |
Caritas Familienzentrum Mistelbach | 10,000 |
Gesamt | 124,720 |
EC9 Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Als Arbeit- und Auftraggeber sowie als Anbieter von Energie- und Umweltdienstleistungen liefert die EVN eine Reihe von positiven Beiträgen für die Volkswirtschaften, in denen sie tätig ist. Die Geschäftstätigkeit der EVN löst direkte und indirekte makroökonomische Effekte bzw. Beiträge aus. Die wichtigsten werden in der vorderen Flappe dieses Berichts skizziert, wobei auf das Anführen von Multiplikatoreffekten für die Gesamtwirtschaft verzichtet wurde.
Entwicklung der Windkraft-Technologie
Die Entwicklung der Windkraft-Technologie schreitet rasant voran und macht Windkraft zu einer äußerst wettbewerbsfähigen und in Zukunft womöglich führenden Stromerzeugungstechnologie. Neben laufenden technischen Weiterentwicklungen und Materialverbesserungen stehen derzeit vor allem die Anlagenhöhe und die Rotorgröße im Fokus der Windanlagenhersteller. Die neuesten Anlagen im Onshore-Bereich – und damit auch in Österreich –, die bei den aktuellen Genehmigungsverfahren vorwiegend zum Einsatz kommen, sind Anlagen der 3 MW-Klasse mit einer Gesamthöhe von bis zu 200 Metern. Mit der Anlagenhöhe steigen auch die erzielbaren Erträge aufgrund des Einflusses des Geländes auf die Windgeschwindigkeit. Bei Offshore-Anlagen können aufgrund des geringen Einflusses der Rauhigkeit des Meeres auf die Luftströmung hohe Erträge auch mit niedrigeren Anlagen erreicht werden. Darüber hinaus nimmt bei Onshore-Anlagen auch die Rotorgröße zu, um dem Wind auf einer größeren Fläche Energie zu entziehen, womit wiederum auch bei kleinen Windgeschwindigkeiten bessere Leistungswerte erzielt werden können. Im Schnitt können mit einer 3 MW-Windkraftanlage über 2.500 Haushalte mit Windstrom versorgt werden.