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Governance, Verpflichtungen und Engagement

Corporate Governance, Führungsstruktur

Zur Darstellung der Führungs- und Organisationsstruktur der EVN wird auf den Corporate-Governance-Bericht verwiesen. Eine Übersicht der wesentlichen Beteiligungen befindet sich hier.

Die laufende Strategieentwicklung durch den Vorstand, die in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat erfolgt, wird durch anlassbezogen eingerichtete Lenkungsausschüsse und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen und Fragestellungen ergänzt. Für Nachhaltigkeitsfragen wurde ein CSR-Lenkungsausschuss installiert, der sich aus dem Vorstand und den Leitern der Konzernfunktionen Information und Kommunikation, Personalwesen sowie Umweltschutz und -controlling zusammensetzt. Im Geschäftsjahr 2011/12 wurde im Zuge einer Neuausrichtung der CSR-Organisation das gesamte Managementteam der EVN in den CSR-Lenkungsausschuss miteinbezogen. Diese Erweiterung orientiert sich an der europäischen Best Practice und stellt somit eine zielgerichtete Steuerung der CSR-Agenden im Einklang mit der Unternehmensstrategie und den operativen Unternehmensbereichen sicher.

Neben der breit aufgestellten internen CSR-Organisation steht dem Vorstand und Aufsichtsrat auch der Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung beratend zur Seite, der aus unabhängigen externen und internen Experten sowie Personalvertretern besteht. Der Beirat des EVN Sozialfonds konstituiert sich aus externen Experten und berät den Vorstand in Fragen des sozialen Engagements. Zur Intensivierung des Kundendialogs hat die EVN bereits im Frühjahr 2011 den EVN Kundenbeirat ins Leben gerufen.

Um den Herausforderungen, die mit der dynamischen Internationalisierung der EVN in den vergangenen Jahren Verbunden sind, gerecht zu werden, wurde der EVN Verhaltenskodex implementiert. Darin sind die gemeinsame Unternehmenskultur, deren wesentliche Prinzipien und Verhaltensregeln für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EVN Konzerns zugänglich festgehalten und somit über sprachliche Barrieren und Landesgrenzen hinweg kommuniziert. Der EVN Verhaltenskodex wird laufend an die aktuellen Entwicklungen angepasst, insbesondere an die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Neben einer englischen Version gibt es auch Übersetzungen des Kodex in die Sprachen der Tochtergesellschaften: Bulgarisch, Mazedonisch und Russisch. Seine Grundlagen bilden neben internen Organisationsvorschriften und gesetzlichen Bestimmungen folgende internationale Regelwerke:

  • UN Global Compact
  • Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UNO) und Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten
  • Dreigliedrige Grundsatzerklärung der ILO (International Labour Organisation) über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik
  • ILO-Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit
  • OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
  • OECD-Übereinkommen zur Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr
  • Österreichischer Corporate Governance Kodex

In der Berichtsperiode wurde die bestehende Compliance Organisation der EVN überarbeitet und grundsätzliche Festlegungen zum Aufbau eines Compliance Management Systems (CMS) getroffen. Zum Aufbau, der Führung und der Weiterentwicklung des CMS wurde eine direkt dem Vorstand unterstellte Stabsstelle Corporate Compliance Management (CCM) eingerichtet. Folgenden Funktionen bzw. Einrichtungen werden vom CMS umfasst:

  • Chief Compliance Officer (CCO): stellt ein zeitgemäßes, konzernweites und funktionsübergreifendes CMS sicher.
  • Dezentrale bzw. Nationale Compliance Officer (DCO, NCO): abhängig von einer Risikobewertung verantwortlich für die Umsetzung des Compliance Programms in den Segmenten bzw. Ländern.
  • Compliance Committee (CC): eingerichtet als internes Beratungsgremium für den CCO zur Untersuchung und Bewertung von Compliance-Verstößen, für Beratung zu Grundsatzfragen und zur Weiterentwicklung des CMS.

CSR-Organisation

Die Zielsetzungen und Aspekte der Nachhaltigkeit sind integrierter Bestandteil der EVN Unternehmensstrategie. Diese Integration stellt der CSR-Lenkungsausschuss sicher. Unterstützt wird der Ausschuss vom CSR-Beratungsteam, das sowohl neue Denkanstöße liefert als auch – in Abstimmung mit dem jeweiligen Fachbereich – für Impulse bei CSR-Maßnahmen verantwortlich zeichnet. Um die Einbeziehung aller Unternehmenseinheiten sicherzustellen und Potenziale zur CSR-Weiterentwicklung in den jeweiligen Bereichen zu identifizieren, wurden CSR-Verantwortliche aus allen Fachbereichen nominiert. Zweimal jährlich werden in Form eines CSR-Erfahrungsaustausches die bisherigen CSRAktivitäten reflektiert und aktuelle Entwicklungen sowie Verbesserungspotenziale diskutiert. Zusätzlich wurden in Bulgarien, Mazedonien und Kroatien, analog zur Struktur in Österreich, jeweils eigene CSR-Organisationen aufgebaut.

Im Geschäftsjahr 2011/12 erfolgte eine Neuausrichtung der CSR-Organisation um eine noch stärkere Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten in den operativen Unternehmensbereichen zu gewährleisten. Der bestehende Lenkungsausschuss wurde zu diesem Zweck um das gesamte Managementteam der EVN erweitert. Um die interne Durchdringung von CSR in den EVN Fachbereichen zu verbessern, wurden zudem CSR-Zielgespräche durchgeführt, um bereichsspezifische Schwerpunkte auf Basis der EVN Wesentlichkeitsmatrix zu konkretisieren und CSR-Ziele zu definieren. Dies soll das CSR-Verständnis, die Glaubwürdigkeit und Transparenz in der EVN erhöhen und die unternehmensspezifischen Leitwerte E(V)Nsure, E(V)Ncourage und E(V)Nable unterstreichen.

Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung
Um den Vorstand in Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zu beraten, wurde 1992 der Umweltbeirat der EVN gegründet, der ab 2006 zum Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung erweitert wurde. Die 28 Mitglieder treffen sich jährlich zu zwei Sitzungen um aktuelle Themen zu diskutieren. Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden die gemeinsam mit Greenpeace und der Gewerkschaft vida erstellte Studie „Energie [R]evolution Österreich 2050 – Der Weg zu einer sauberen Energie-Zukunft für Österreich“ präsentiert und die Diskussionspunkte „EVN Angebot an die deutsche Bundesnetzagentur betreffend der Stützung der Netzsicherheit im süddeutschen Raum im Winter 2011/12“ sowie „Erneuerbare Energien brauchen starke Netze“ thematisiert.

EVN Sozialfonds
Ende September 2008 hat die EVN einen Sozialfonds ins Leben gerufen, um bestehende Sponsoringaktivitäten im Sozialbereich zu bündeln und transparent zu gestalten. Der EVN Sozialfonds fokussiert die nachhaltige Unterstützung von Jugendinstitutionen in Niederösterreich und ist jährlich mit 100.000 Euro dotiert. Über die Auswahl der Förderprojekte entscheidet ein Expertengremium, das sich zweimal pro Jahr trifft. Es besteht aus Mag. Gabriela Peterschofsky-Orange, Dr. Helga Preitschopf, Harald Wieser, Elisabeth Baum-Breuer und dem Vorsitzenden, Caritas-Wien-Direktor Dr. Michael Landau. Die Empfehlungen zur Mittelverwendung an den Vorstand der EVN AG erfolgt einstimmig. In der Berichtsperiode wurden 15 Projekte unterstützt.

Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung und Leistungsbeurteilung des Vorstands hinsichtlich Nachhaltigkeit

Neben der Einhaltung der Bestimmungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex ist das wirkungsvollste Instrument der EVN zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung – und somit auch des Vorstands der EVN – der jährliche Prozess der Sammlung, Analyse, Auswertung, Zusammenfassung und Publikation von unternehmensweiten Daten und Fakten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach GRI, Anwendungsebene A+. Zudem erfolgt eine externe GRI-Prüfung durch ein unabhängiges Prüfinstitut. Der Vorstand unterzieht sich insbesondere auch der jährlichen Überprüfung des Unternehmens im Rahmen der Notierungen als nachhaltiges Investment (entsprechend dem österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX, FTSE4Good, Ethibel und ECPI) sowie im Rahmen der EMAS-Zertifizierungen.

Die Konzernrevision der EVN berichtet direkt an den Vorstand sowie an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Zu ihrem Kompetenzbereich gehören Prüfungsleistungen für Vorgänge und Unternehmenseinheiten der EVN. In den Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien sind zudem eigene Revisionsabteilungen eingerichtet. Die in den technischen und kaufmännischen Bereichen im Geschäftsjahr 2011/12 festgestellten Beanstandungen wurden den Verantwortlichen mitgeteilt, zugleich wurden Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen. Die Umsetzung der von der Unternehmensleitung beschlossenen Maßnahmen wird im Rahmen eines Follow-up-Verfahrens geprüft. Gravierende Beanstandungen, die die Strategie und Ziele des EVN Konzerns gefährden könnten, wurden nicht festgestellt.

Mit Wirksamkeit 1. Oktober 2010 wurde das Vergütungssystem für leitende Angestellte angepasst. Mit der Anpassung werden unter anderem folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Einbeziehung wertorientierter Kennzahlen
  • Einbeziehung der nachhaltigen Entwicklung der jeweiligen Bereiche

Unterstützung externer Initiativen

Seit 2012 ist die EVN auch im Steering Committee des österreichischen Global Compact Netzwerks vertreten. Ziel des seit 2009 bestehenden Lenkungskreises ist die Evaluierung vergangener und die Planung zukünftiger Aktivitäten des österreichischen UNGC-Netzwerks.

Externe Initiativen  
OECD OECD Guidelines for Multinational Enterprises
UNGC UN Global Compact
respACT austrian business council for sustainable development
ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik

Mitgliedschaften in Verbänden und Interessengruppen

Die EVN ist Mitglied in zahlreichen branchenrelevanten Organisationen und Verbänden.

Auswahl von Mitgliedschaften (in alphabetischer Reihenfolge)
AEA Österreichische Energieagentur
AIA Association for Internal Auditors of Macedonia
AmCham American Chamber of Commerce in Macedonia
ATDB Association of District Heating Companies in Bulgaria
ATEB Association of traders with electricity in Bulgaria
BBCE Bulgarian Branch Chamber of Power Engineers
BHRMDA Bulgarian Human Resources Management and
Development Association
BIA Bulgarian Industrial Association
BPVA Bulgarian Photovoltaic Association
Bulgarian WEC Bulgarian National Committee to the World Energy Council
CEIBG Confederation of the Employers and Industrialists
in Bulgaria
CIRA Cercle Investor Relations Austria
DBIHK Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer
EBA European Business Association
ECNWM Economic Chamber of North-Western Macedonia
ECRM Economic Chamber of the Republic of Macedonia
EDSO European Distribution System Operators (for Smart Grids)
EMI Energy Management Institute, Bulgaria
ERC Energy Regulatory Commission of Macedonia
FGW Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen
GEC German Economic Chamber
IV Industriellenvereinigung Österreich
MABA Macedonian Austrian Business Association
MAKO Cigre Macedonian National Committee – MAKO Cigre
MCC Macedonian Chambers of Commerce
MGEA Macedonian-German Economic Association
MHRA Macedonian Human Resources Association
OE Oesterreichs Energie
ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
ORM Organization of Employers of Macedonia
OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik
ÖVFA Österreichische Vereinigung für Finanzanalyse und
Asset Management
ÖVGW Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach
ÖWAV Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
respACT austrian business council for sustainable development
UNGC UN Global Compact
VGB PowerTech e.V.
WK NÖ Wirtschaftskammer Niederösterreich
ZEMAK Association of Energy Department Engineers of Macedonia

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