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Umwelt

Das Segment Umwelt umfasst die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie die thermische Abfallverwertung im Inland und das internationale Projektgeschäft in 18 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas.

Das Beteiligungsergebnis schließt im Wesentlichen die Ergebnisbeiträge der kroatischen ZOV/ZOV UIP ein.

Highlights 2011/12

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        Veränderung  
1) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Finanzkennzahlen – Umwelt Mio. EUR 2011/12 2010/11 absolut in % 2009/10
Außenumsatz   314,9 329,8 –14,9 –4,5 268,7
Innenumsatz   20,8 17,1 3,7 21,3 16,7
Gesamtumsatz   335,7 346,9 –11,3 –3,3 285,4
Operativer Aufwand   –257,0 –278,0 21,0 7,6 –233,1
EBITDA   78,7 68,9 9,7 14,1 52,3
Abschreibungen   –27,2 –26,0 –1,2 –4,6 –24,3
Operatives Ergebnis (EBIT)   51,5 42,9 8,5 19,9 28,0
Finanzergebnis   12,0 11,8 0,2 1,7 18,5
Ergebnis vor Ertragsteuern   63,5 54,8 8,7 16,0 46,5
Gesamtvermögen   1.472,4 1.450,1 22,4 1,5 1.345,2
Gesamtschulden   1.054,0 1.077,6 –23,6 –2,2 1.004,5
Investitionen 1)   22,7 48,3 –25,6 –53,0 68,6

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse des Segments Umwelt lagen mit 335,7 Mio. Euro um 11,3 Mio. Euro bzw. 3,3 % unter dem Vorjahresniveau. Bedingt war dieser Rückgang durch ein geringeres internationales Projektabwicklungsvolumen aufgrund von fertig gestellten Projekten, das durch eine positive Umsatzentwicklung bei der heimischen Wasserversorgung sowie bei der Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr nicht zur Gänze kompensiert werden konnte.

Operativer Aufwand und operatives Ergebnis

Im Vergleich zur Umsatzentwicklung verringerten sich die projektspezifischen Material- und Betriebsaufwendungen im internationalen Umweltgeschäft überproportional; ein deutlicher Rückgang der operativen Aufwendungen von 21,0 Mio. Euro bzw. 7,6 % auf 257,0 Mio. Euro war die Folge. Damit Verbunden war eine Verbesserung des EBITDA um 9,7 Mio. Euro bzw. 14,1 % auf 78,7 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der um 1,2 Mio. Euro bzw. 4,6 % höheren Abschreibung verbesserte sich das operative Ergebnis um 8,5 Mio. Euro bzw. 19,9 % auf 51,5 Mio. Euro.

Finanzergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern

Das Finanzergebnis lag mit 12,0 Mio. Euro um 0,2 Mio. Euro bzw. 1,7 % über dem Vorjahreswert. Die positive Entwicklung im sonstigen Finanzergebnis, das aus stichtagsbezogenen positiven Währungseffekten resultierte, konnte das geringere Zinsergebnis kompensieren. Innerhalb des Zinsergebnisses waren die rückläufigen Zinserträge aufgrund laufender Tilgung der Leasingforderungen betreffend der Moskauer Großprojekte, welche sich in der Betriebsphase befinden, für den Rückgang verantwortlich. Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg um 8,7 Mio. Euro bzw. 16,0 % auf 63,5 Mio. Euro.

Investitionen

Die Investitionen wurden im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau um 25,6 Mio. Euro bzw. 53,0 % auf 22,7 Mio. Euro gesenkt. Der Schwerpunkt lag in der Errichtung des Blockheizkraftwerks in Moskau auf dem Gelände der Großkläranlage Ljuberzy mit einer Kapazität von 13,5 MW sowie im Netzausbau der evn wasser.

Als neues Projekt konnte die EVN im Oktober 2011 als Generalunternehmer den Auftrag zur Planung, dem Umbau und der schlüsselfertigen Erweiterung einer Abwasseranlage in Prag gewinnen. Die Anlage wird mit einer Kapazität von 163.000 m3 pro Tag das Abwasser von 1,9 Millionen Einwohnern entsorgen. Das Investitionsvolumen von 250,0 Mio. Euro wird im Rahmen eines Konsortiums realisiert, wobei sich der Anteil der EVN auf 35,0 Mio. Euro beläuft. Nach der für 2014 geplanten Übergabe wird die EVN die Betriebsführung übernehmen.

Im April 2012 erhielt die EVN den Zuschlag zur Planung, Errichtung, Finanzierung und für den Betrieb einer Trinkwasseraufbereitungsanlage für die Stadtgemeinde Zrenjanin, Serbien. Die Anlage wird mit einer Investitionssumme von 25,3 Mio. Euro Trinkwasser für rund 86.000 Einwohner, das entspricht etwa 17.800 m³ pro Tag, zur Verfügung stellen. Nach einer dreijährigen Bauzeit wird die EVN die Betriebsführung für 15 Jahre übernehmen.

Im September 2012 bekam die EVN den Auftrag zum Umbau und zur Erweiterung der Kläranlage Larnaca auf Zypern auf eine Kapazität von 100.000 Einwohner bzw. 18.000 m³ pro Tag. Außerdem wird eine solare Klärschlammtrocknung installiert. Das mit Krediten der European Investment Bank finanzierte Projekt hat ein Volumen von 35,9 Mio. Euro und wird nach der schlüsselfertigen Errichtung zwölf Monate durch die EVN betrieben.

Neben der Akquisition bzw. dem Beginn der oben genannten Umweltprojekte gingen im Geschäftsjahr 2011/12 zahlreiche internationale Projekttätigkeiten in ihre letzte Phase oder wurden abgeschlossen. In Czajka-Warschau in Polen wurde die zweite Ausbaustufe der mit einer Kapazität von 2.100.000 EW größten Kläranlage Polens fertiggestellt. Der Bau des 13,5-MW-Blockheizkraftwerks bei der Großkläranlage Ljuberzy, Moskau, sowie die Erweiterung und Erneuerung von zwei Kläranlagen in den rumänischen Städten in Gherla und Huedin wurden im Berichtsjahr errichtet.

In Famagusta und Morphou auf Zypern wurden in der Berichtsperiode zwei Kläranlagen fertiggestellt. Die Betriebsführung der beiden im Jahr 2009 beauftragten Anlagen, die die Abwässer von 35.000 bzw. 10.750 Einwohnern entsorgen, wurde bereits während der Komplettierung der Außenanlagen begonnen. Die Reinigungsanlage Morphou wurde an den Kunden übergeben, in Famagusta läuft der planmäßige Probebetrieb. Die Inbetriebnahme einer weiteren Kläranlage auf Zypern in der Nähe von Nikosia wurde Mitte Oktober 2012 gestartet.

Die thermischen Klärschlammverwertungsanlagen mit einer Kapazität von 200.000 EW in Siauliai und von 225.000 m3 in Vilnius in Litauen wurden fertiggestellt. Während in Vilnius der einjährige Probebetrieb begann, ist die Anlage in Siauliai bereits dem Kunden zum Betrieb übergeben worden. Die Bautätigkeiten bei den Kläranlagen in Budva, Montenegro und Šentjernej in Slowenien schreiten planmäßig voran. Bei der thermischen Abfallverwertungsanlage in Moskau bereitet die EVN die Baugenehmigung vor.

In der heimischen Wasserwirtschaft wurde im November 2011 die Trinkwasser-Verbindungsleitung Marchfeld in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten für die 5,5 km lange Leitung beliefen sich auf 0,9 Mio. Euro. Im Mai 2012 folgte die Inbetriebnahme der Trinkwasser-Verbindungsleitung Weinviertel-Waldviertel. Nach dreijähriger Bauzeit und Investitionen in Höhe von 6,0 Mio. Euro konnten die 40 km lange Leitung sowie ein Hochbehälter und zwei Drucksteigerungsanlagen in Betrieb genommen werden.

In der Berichtsperiode wurden von der EVN mehrere Trinkwasserortsnetze übernommen. Durch die Übernahmen der Ortswassernetzte der Gemeinden Lanzendorf, Klein-Neusiedl, Neustift-Innermanzing und Drösing hat die EVN ihr Leitungsnetz um 51,9 km bzw. rund 2.000 Hausanschlüsse erweitert. Damit betreibt die EVN nunmehr 36 Ortswassernetze und versorgt rund 78.700 Einwohnerinnen und Einwohner direkt mit Trinkwasser. Insgesamt versorgt die EVN 669 Katastralgemeinden und damit mehr als 500.000 Einwohner in Niederösterreich mit Trinkwasser. Das Unternehmen ist der größte Wasserversorger Niederösterreichs und der zweitgrößte Österreichs.

Ausblick

Trotz des hohen Auftragswerts für internationale Projekte wird im Geschäftsjahr 2012/13 mit einem leichten Umsatz- und Ergebnisrückgang gerechnet. Diese Entwicklung ist auf die Fertigstellung einiger Projekte im Geschäftsjahr 2011/12 zurückzuführen.

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