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Bilanz

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag 30. September 2012 auf 6.863,2 Mio. Euro und war damit um 7,2 Mio. Euro bzw. 0,1 % niedriger als zum Stichtag des Vorjahres.

Die langfristigen Vermögenswerte gingen um 29,1 Mio. Euro bzw. 0,5 % auf 6.053,9 Mio. Euro zurück, womit sich ihr Anteil am Gesamtvermögen auf 88,2 % belief (Vorjahr: 88,5 %). Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhten sich aufgrund der über den Abschreibungsaufwand liegenden Investitionen um 62,9 Mio. Euro bzw. 1,9 % auf 3.412,3 Mio. Euro.

Des Weiteren standen den um 56,6 Mio. Euro bzw. 5,7 % auf 1.048,7 Mio. Euro erhöhten Beteiligungsansätzen der at Equity einbezogenen Unternehmen die um 223,7 Mio. Euro bzw. 25,1 % auf 668,7 Mio. Euro gesunkenen Wertansätze der sonstigen Beteiligungen gegenüber. Für den Anstieg bei den at Equity einbezogenen Unternehmen waren vor allem die Kapitaleinzahlungen zu den Kraftwerksprojekten Ashta, Devoll und Duisburg-Walsum verantwortlich. Die niedrigeren Wertansätze bei den sonstigen Beteiligungen sind primär der weiterhin negativen Marktwertänderung der Verbund-Beteiligung zuzuschreiben. Der Anstieg bei den übrigen langfristigen Vermögenswerten um 75,2 Mio. Euro bzw. 8,9 % auf 924,3 Mio. Euro ist vor allem den gestiegenen langfristigen Leasingforderungen zuzuschreiben.

Die kurzfristigen Vermögenswerte wurden um 21,9 Mio. Euro bzw. 2,8 % auf 809,3 Mio. Euro erhöht, wodurch ihr Anteil am Gesamtvermögen von 11,5 % auf 11,8 % anwuchs. Dabei stand den höheren Forderungen im Energiegeschäft sowie höheren liquiden Mitteln ein niedrigerer Bestand an kurzfristig gehaltenen Wertpapieren gegenüber.

Das Eigenkapital fiel um 152,1 Mio. Euro bzw. 4,8 % auf 3.013,7 Mio. Euro. Dem im Geschäftsjahr 2011/12 erzielten Ergebnis standen die erfolgsneutral erfasste Marktwertänderung der Verbund-Beteiligung und die Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre der EVN AG für das Geschäftsjahr 2010/11 in Höhe von 73,6 Mio. Euro bzw. an nicht beherrschende Anteile in Höhe von 38,4 Mio. Euro gegenüber. Die Eigenkapitalquote beträgt per 30. September 2012 43,9 % (Vorjahr: 46,1 %).

Bilanzstruktur

Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 340,5 Mio. Euro bzw. 12,5 % auf 3.062,6 Mio. Euro. Hauptverantwortlich dafür war der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten um 342,0 Mio. Euro bzw. 21,5 % auf 1.933,3 Mio. Euro, der überwiegend aus der Emission der EUR-Anleihe in Höhe von 300,0 Mio. Euro im Oktober 2011 und dem Abschluss zweier Privatplatzierungen in Höhe von insgesamt 125,0 Mio. Euro im Februar 2012 resultierte. Die planmäßige Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 86,1 Mio. Euro wirkte sich konträr aus. Innerhalb der langfristigen Schulden standen die um 40,3 Mio. Euro höheren langfristigen Rückstellungen sowie die um 31,6 Mio. Euro höheren vereinnahmten Baukostenzuschüsse den um insgesamt 73,4 Mio. Euro niedrigeren latenten Steuerverbindlichkeiten und übrigen langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber.

Die kurzfristigen Schulden wurden um 195,5 Mio. Euro bzw. 19,9 % auf 786,9 Mio. Euro reduziert. Ausschlaggebend dafür war vor allem der Rückgang bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 262,2 Mio. Euro bzw. 84,1 % auf 49,4 Mio. Euro, der aus der im Dezember 2011 planmäßig durchgeführten Rückzahlung der EUR-Anleihe resultierte. Der Anstieg bei den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 66,7 Mio. Euro bzw. 9,9 % auf 737,5 Mio. Euro ist auf die um 16,3 Mio. Euro höheren Lieferverbindlichkeiten und die um 42,0 Mio. Euro höheren sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Die Nettoverschuldung stieg um 124,5 Mio. Euro bzw. 7,9 % auf 1.703,7 Mio. Euro, und das Gearing erhöhte sich um 6,6 Prozentpunkte auf 56,5 %. Der Funds from Operations (FFO) verringerte sich aufgrund des Rückgangs im operativen Cash Flow.

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  30.09.2012 30.09.2011 Veränderung in 30.09.2010
Nettoverschuldung Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Mio. EUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.933,3 1.591,3 342,0 21,5 1.726,4
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1) 21,4 280,8 –259,4 –92,4 170,8
Fonds der liquiden Mittel –134,1 –112,6 –21,5 –19,1 –89,1
Kurzfristige Wertpapiere –3,4 –57,9 54,5 94,1 –223,8
Langfristige Wertpapiere –77,0 –97,9 20,9 21,4 –104,1
Ausleihungen –36,4 –24,4 –12,0 –49,1 –22,0
Nettoverschuldung 1.703,7 1.579,2 124,5 7,9 1.458,2
Eigenkapital 2) 3.013,7 3.165,8 –152,1 –4,8 3.025,3
Gearing (%) 56,5 49,9 6,6 48,2
1) Exkl. der im Fonds der liquiden Mittel enthaltenen Kontokorrentverbindlichkeiten
2) Vorjahreszahl angepasst (siehe Anhang Erläuterung 2. Berichterstattung nach IFRS)

Nettoverschuldung in Mio EUR, Gearing in %

In Summe fiel die Net Debt Coverage von 38,0 % auf 32,2 %. Höhere Zinsaufwendungen in Kombination mit niedrigeren FFOs reduzierten die Interest Cover von 7,6 auf 6,2.

Zur Minimierung des Zinsänderungsrisikos wird die Zinsbindungsstruktur in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen fix und variabel gehalten, wobei zu dessen Steuerung Zinsderivate eingesetzt werden. Der Durchschnittszinssatz der Finanzierungen lag per 30. September 2012 bei 3,96 %, die Duration bei 4,27 Jahren (Vorjahr: 4,06 %; 2,68 Jahre).

Liquiditätslage

Neben der im Oktober 2011 durchgeführten Anleiheemission in Höhe von 300,0 Mio. Euro hat die EVN im Februar 2012 die Emission von zwei neuen Anleihen in Höhe von insgesamt 125,0 Mio. Euro im Rahmen von Privatplatzierungen abgeschlossen. Beide Anleihen sind im Februar 2032 fällig, und der fixe Kupon wurde mit 4,125 % festgelegt. Des Weiteren hat die EVN AG nach dem Bilanzstichtag im Oktober 2012 Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 121,5 Mio. Euro emittiert. Die Emission verteilt sich auf Tranchen mit Laufzeiten von sieben bis 18 Jahren mit variabler sowie mit fixer Verzinsung. Mit den in der Berichtsperiode durchgeführten Emissionen konnte die EVN ihre langfristige Konzernfinanzierung diversifizieren und stärken.

Als Liquiditätsreserve besteht seit Juni 2012 eine syndizierte revolvierende Kreditlinie über 500,0 Mio. Euro, die eine vergleichbare Kreditlinie, die seit September 2006 bestand, ersetzt. Sie wird gegebenenfalls nur für kurzfristige Zwischenfinanzierungen verwendet, eine langfristige, kontinuierliche Ausnützung der Kreditlinie ist grundsätzlich nicht geplant. Zusätzlich zu dieser Kreditlinie bestehen vertraglich vereinbarte bilaterale Kreditlinien von österreichischen Banken in der Höhe von insgesamt 175,0 Mio. Euro und mit einer Laufzeit von bis zu sechs Jahren.

Zum 30. September 2012 standen die syndizierte und die bilaterale Kreditlinien in vollem Ausmaß zur Verfügung.

Die langfristigen Wertpapiere, die mit 77,0 Mio. Euro um 20,9 Mio. Euro bzw. 21,4 % unter dem Vorjahresniveau liegen, dienen überwiegend zur gesetzlichen Deckung der Pensionsrückstellungen.

Die bestehenden Liquiditätsreserven sind ausreichend, um den Finanzbedarf für die geplanten Investitionen zu decken und den Tilgungsverpflichtungen aus bestehenden Finanzverbindlichkeiten nachzukommen. Dennoch werden laufend Finanzierungsalternativen geprüft, um die Fristenkonformität der Finanzierung sicherzustellen und Marktopportunitäten zu nützen.

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