Erfolgs- und Einflussfaktoren
Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit verfolgt die EVN die Strategie, ihre Energieerzeugungskapazitäten möglichst vielfältig, ausgewogen und flexibel zu gestalten. Die EVN erzeugt Strom aus thermischen Quellen und erneuerbarer Energie, vor allem aus Wasser- und Windkraft. Aktuell forciert die EVN den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Die Ergebnisentwicklung des Energiegeschäfts der EVN wird zum Teil von externen Einflussfaktoren bestimmt, denen die Unternehmensführung nur bedingt entgegensteuern kann: Die Entwicklung der Absatzmengen von Strom, Gas und Wärme wird durch die Witterung, die Entwicklung der Energienachfrage und die Preise für Strom und Primärenergie, aber auch durch eine erfolgreiche Marktpositionierung beeinflusst.
Diese Vielfalt an Einflussfaktoren erfordert eine flexibel variierbare Zusammensetzung von unterschiedlichen Primärenergieträgern. Zum einen ist dafür ein Teil der in den thermischen Kraftwerken eingesetzten Brennstoffe langfristig abzusichern. Zum anderen muss die Preisentwicklung am europäischen Strommarkt laufend analysiert werden, um den Grad der Eigenerzeugung möglichst kosteneffizient steuern zu können. Um der prognostizierten Entwicklung der Energienachfrage gerecht werden zu können, gilt es, die Erzeugungskapazitäten zu erhöhen und alle Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung der bestehenden Anlagen auszuschöpfen.
Im Sinne der Versorgungssicherheit kauft die EVN Primärenergie und Strom auf dem Terminmarkt. Gas wird zum größten Teil auf Basis langfristiger Verträge bezogen. Der Beschaffungspreis für Gas wird – mit einer zeitlichen Verzögerung – vor allem durch die internationalen Notierungen für Rohöl, aber auch durch die europäischen Spotmarktpreise für Erdgas bestimmt. In der Strom- und Gasbeschaffung wird im Rahmen der EAA eine aktive Hedging-Politik betrieben. Im Stromgeschäft besteht zudem ein natürliches Hedging durch die Eigenproduktion. Im Wärmegeschäft sind die Verkaufspreise sämtlicher Produkte wertgesichert, wofür in nahezu allen Verträgen eine Bindung an öffentlich erhobene Preisindizes besteht.
Die Auftragslage im Umweltgeschäft ist von einer guten Nachfragelage in Mittel-, Süd- und Osteuropa geprägt. Die Realisierung von Projekten hängt jedoch von den finanziellen Möglichkeiten öffentlicher Institutionen wie Städte, Gemeinden und Kommunen ab. Auftraggeber können zwischen unterschiedlichen Projektabwicklungsmodellen — Generalunternehmerschaft, Betriebsführungsmodell und BOOT-Modell (Build. Own. Operate. Transfer) — wählen. Der Kunde trägt bei allen Modellen das wirtschaftliche Risiko, auch wenn die EVN für die Finanzierung sorgt. Die zentralen Erfolgsfaktoren bilden im Umweltgeschäft die laufenden Bemühungen zu Akquisitionen neuer Projekte in den Kompetenzfeldern der EVN, die Risikominimierung in der Projektausführung und der wirtschaftliche Betrieb der Anlagen. Die EVN verantwortet bei zahlreichen Umweltprojekten auch die langfristige Betriebsführung. Das Umweltgeschäft liefert somit einen wichtigen Beitrag zur operativen Diversifikation des Unternehmens.
Einen wesentlichen Beitrag zum Finanzergebnis der EVN liefern die im Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges erfassten Unternehmensanteile:
- 12,63 % an der Verbund AG (direkt 11,5 % und indirekt über die EVN WEEV Beteiligungs GmbH 1,1 %), mit 8,6 GW installierter Leistung größter Stromproduzent Österreichs
- 50,03 % an RAG: Österreichs zweitgrößtes Öl- und Gas- förderunternehmen mit einer durchschnittlichen Ölproduktion von etwa 100.000 bis 120.000 Tonnen Öl und einer durchschnittlichen Gasproduktion von etwa 500 Mio m3 sowie Gasspeicherkapazitäten von knapp 5 Mrd. m3
- 73,6 % an der Burgenland Holding Aktiengesellschaft (damit mittelbar 49,0 % an der Energie Burgenland AG – vormals BEWAG), mit 242 MW installierter Leistung Österreichs größter Produzent im Bereich Windenergie
Dank der damit Verbundenen vertikalen Integration profitiert die EVN von einer teilweisen – wenn auch indirekten – Absicherung gegen steigende Energiekosten.
- Details zu deren Beitrag zum Finanzergebnis der EVN finden sich unter Anhangsangabe 31. Finanzergebnis.
Einflussfaktoren | Auswirkung auf Geschäftsentwicklung 1) |
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1) Im Vergleich zum Vorjahr | |
Temperatur | Positiv |
Primärenergiepreise | Negativ |
Strompreise – Forwardmarkt | Negativ |
Strompreise – Spotmarkt | Negativ |
Absatz Strom | Positiv |
Absatz Gas | Negativ |
Absatz Wärme | Positiv |
Einflussfaktoren | Auswirkung auf Geschäftsentwicklung (generell) |
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Mitarbeiterfluktuation | Negativ |
Arbeitsunfälle | Negativ |
Stakeholderdialog | Positiv |
CO2-Emissionen | Negativ |
Netzverluste | Negativ |