Business Unit Vertrieb
Das Business Unit Vertrieb erfasst die Beschaffung, den Handel mit und den Verkauf von Strom und Gas im Rahmen der Energieallianz sowie von Wärme. Per 1. Oktober 2007 wurde das Wärmegeschäft aus der EVN AG ausgegliedert und in der neu gegründeten EVN Wärme gebündelt.
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Business Unit Vertrieb | 2008/09 | 2007/08 | Veränderung | 2006/07 | |
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Mio. EUR | Mio. EUR | Mio. EUR | % | Mio. EUR | |
Umsatz | 1.189,8 | 999,0 | 190,8 | 19,1 | 925,1 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 22,6 | 32,8 | –10,2 | –31,2 | 63,6 |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 32,9 | 43,7 | –10,8 | –24,7 | 69,6 |
Investitionen | 32,5 | 20,6 | 11,9 | 57,6 | 21,0 |
Wärme – Verkaufsentwicklung
in GWh
Die bereits in den Vorperioden stetig gestiegenen Primärenergiepreise machten die teilweise Weitergabe der stark gestiegenen Beschaffungspreise an die Endkunden in Form von Verkaufspreisanpassungen per 1. November 2008 im Strom- und Gasbereich und größtenteils per 1. Mai 2009 im Wärmebereich unumgänglich. Durch diese Maßnahmen konnte das hohe Energiepreisniveau auf der Beschaffungsseite jedoch nur zum Teil kompensiert werden.
Während der Gasverkauf der EVN an Endkunden im Geschäftsjahr 2008/09 konjunktur- und witterungsbedingt mit 6.102 GWh um 9,7 % unter dem Vorjahresvergleichswert lag, bewegten sich sowohl der Stromverkauf mit 6.538 GWh als auch der Wärmeabsatz mit 1.316 GWh um 0,9 % bzw. 11,9 % über dem Vorjahresniveau. Die Entwicklung im Wärmebereich resultiert primär aus den seit dem 3. Quartal 2007/08 laufenden Dampflieferungen aus Erzeugungsanlagen am Standort Dürnrohr. Auch der kontinuierliche Netzausbau unterstützte diese positive Entwicklung.
Umsatz- und Ertragslage
Der Anstieg des Umsatzes von 19,1 % bzw. 190,8 Mio. Euro auf 1.189,8 Mio. Euro war sowohl auf diese preis- als auch mengenbedingten Steigerungen zurückzuführen. Wesentlich auf die preisbedingte Umsatzentwicklung wirkten neben den Verkaufspreisanpassungen die höheren Erlöse aus der Vermarktung der Kraftwerke, besonders jene der Wärmekraftwerke. Mengenbedingte Zugewinne waren vor allem im Wärmebereich zu erzielen. Dieser Anstieg im Wärmeverkauf wirkte stärker auf die Umsätze als der Absatzrückgang im Gasbereich.
Die derzeitige Tendenz sinkender Primärenergiepreise spiegelt sich aufgrund der zur Absicherung der Versorgung eingegangenen langfristigen Beschaffungsverträge der EVN noch nicht in den Energiebeschaffungskosten wider. Die Aufwendungen für Fremdstrombezug und Energieträger, die auch eine notwendige Abwertung der Kohlevorräte beinhalten, bewegten sich deshalb weiterhin auf hohem Niveau. Zudem beeinflussten gestiegene Personal- und sonstige betriebliche Aufwendungen das EBIT, welches sich im Jahresvergleich um 31,2 % bzw. 10,2 Mio. Euro auf 22,6 Mio. Euro deutlich reduzierte.
Investitionstätigkeit
Vor allem bedingt durch die Realisierung der Fernwärmetransportleitung vom Kraftwerk Dürnrohr nach St. Pölten verliefen die Investitionen im Wärmebereich mit 29,2 Mio. Euro auf unverändert hohem Niveau.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2009/10 wird im Stromvertrieb infolge der verbesserten Energieeffizienz vor allem im Haushaltsbereich und der leicht negativen Auswirkungen der Wirtschaftskonjunktur bei den Industriekunden mit einem leichten Absatzrückgang gerechnet. Im Gasvertrieb wird hauptsächlich aufgrund der Substitutionseffekte durch Umstieg auf andere Brennstoffe und Fernwärme ein leichter Absatzrückgang erwartet. Im Wärmebereich wird im Geschäftsjahr 2009/10 durch die Realisierung zahlreicher Fernwärmeprojekte während der letzten Jahre eine deutliche Absatzsteigerung erwartet. Die Verkaufspreise im Bereich Wärme werden - aufgrund der zeitverzögerten Bindung an die Primärenergiepreise - jedoch unter dem Niveau des Berichtsjahres bleiben. In Summe wird im Business Unit Vertrieb mit einem leicht rückläufigen Umsatz und aufgrund niedrigerer Beschaffungspreise für Strom und Gas mit einem leicht höheren Ergebnis gerechnet.