Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008/09

Der Geschäftserfolg der EVN im Energiebereich wird vor allem von den Preisen für Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate sowie von den Strompreisen im Stromhandel auf den europäischen Spot- und Terminmärkten bestimmt. Zusätzlich wirkt die Entwicklung der Außentemperaturen auf die Verkaufsmengen der Energie. Per 1. November 2008 hat die EVN aufgrund der Spitzenpreise auf den internationalen Rohstoff- und Energiemärkten eine Anpassung der Endkundenpreise für Strom und Gas im Regionalmarkt Niederösterreich vornehmen müssen. Die Erhöhung der Gaspreise wurde jedoch im Laufe des Geschäftsjahres im Zuge der Erholung der Primärenergiepreise wieder an Endkunden zurückgegeben. Die für das Geschäftsjahr 2009/10 erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung resultiert demnach aus folgenden Faktoren:

  • Im Business Unit Erzeugung wird aufgrund der aktuellen, niedrigen Unterschiede zwischen den Primärenergieeinsatzkosten und Stromhandelspreisen mit einem niedrigeren Einsatz der thermischen Kraftwerke gerechnet. Dies könnte zu einer leicht rückläufigen Entwicklung der Umsatzerlöse und des Ergebnisses führen.
  • Im Business Unit Netze rechnet die EVN unter der Annahme eines durchschnittlichen Temperaturverlaufs im Geschäftsjahr 2009/10 mit einem stabilen Absatz der Strom- bzw. Gasnetze. Hinsichtlich Tarifgestaltung wird mit keinen nennenswerten negativen Einflüssen auf die Netzerlöse gerechnet, womit das Ergebnis per Saldo auf dem Vorjahreswert bleiben sollte.
  • Im Business Unit Vertrieb wird bei Strom infolge der verbesserten Energieeffizienz vor allem im Haushaltsbereich und der leicht negativen Auswirkungen der Wirtschaftskonjunktur bei den Industriekunden und bei Gas aufgrund des Umstiegs auf andere Brennstoffe und Fernwärme mit einem leichten Absatzrückgang gerechnet. In Summe wird mit einem leicht rückläufigen Umsatz und aufgrund niedrigerer Beschaffungspreise für Strom und Gas mit einem leicht höheren Ergebnis gerechnet.
  • Die Integration im Business Unit Südosteuropa wird planmäßig fortgesetzt und sollte insgesamt zu einem stabilen Umsatz und Ergebnis führen. Der Geschäftsverlauf in Bulgarien wird nach wie vor von der erfolgreichen Bewältigung der geplanten Marktliberalisierung abhängen. In Mazedonien kann eine Ergebnisverbesserung ohne Änderung der problematischen regulatorischen Rahmenbedingungen und des Energiegesetzes nur durch deutliche Effizienzsteigerungen und eine weitere Reduktion der Netzverluste erreicht werden.
  • Die positive Entwicklung im Segment Umwelt wird sich im Geschäftsjahr 2009/10 sowohl umsatz- als auch erfolgsmäßig fortsetzen. Aufgrund des guten Auftragsstands wird im Wasserver- und -entsorgungsgeschäft mit einer positiven Entwicklung gerechnet, während im Bereich thermische Abfallverwertung die Akquisition neuer Großprojekte geplant ist.
  • Im Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges wird ein mit dem Geschäftsjahr 2009/10 vergleichbares Niveau angestrebt, wenngleich die Entwicklung sehr stark mit dem weiteren Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Zusammenhang steht.

Bei Eintreten der genannten Prämissen kann für das Geschäftsjahr 2009/10 in Summe mit einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse und einem stabilen operativen Ergebnis der EVN gerechnet werden. Das Finanzergebnis wird aufgrund der unverändert niedrigeren Ergebnisbeiträge der im Primärenergiebereich tätigen Beteiligungsunternehmen der EVN auf dem Niveau des Berichtsjahres bleiben, womit in Summe das Konzernergebnis im Wesentlichen trotz erwarteter schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen weiterhin stabil bleiben wird. Eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik wird in Abstimmung mit dem wertorientierten Wachstumskurs angestrebt.

Für das Geschäftsjahr 2009/10 plant die EVN eine leichte Erhöhung der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Großprojekte im Rahmen des Energiekonzepts Zentralraum Niederösterreich auf dem Areal der EVN in Dürnrohr/Zwentendorf, die die Kapazitätserweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage, den Anlagenausbau im Kraftwerk Dürnrohr zur Weiterverarbeitung der anfallenden Wärme aus der Abfallverwertungsanlage sowie den Bau der Fernwärme-Transportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten umfassen, sind bereits fertig bzw. kurz vor Inbetriebnahme. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei steigender Nachfrage werden die Investitionen in das niederösterreichische Strom- und Gasnetz auf hohem Niveau weitergeführt. In Südosteuropa wird fortlaufend in die weitere Modernisierung und den Ausbau der Netze investiert.

>Excel Download
Ausblick in Mio. EUR 2008/09 Prognose 2009/10 vs. 2008/09
Umsatz   2.727,0 leicht über dem Vorjahr
Operatives Ergebnis   175,2 auf Vorjahreshöhe
Finanzergebnis   50,8 auf Vorjahreshöhe
Konzernergebnis   177,9 auf Vorjahreshöhe
Investitionen   415,7 leicht über dem Vorjahr

Maria Enzersdorf, am 19. November 2009
EVN AG
Der Vorstand

Unterschift Hofer Unterschift Layr Unterschift Pöttschacher
Generaldirektor
Dr. Burkhard Hofer
(Sprecher des Vorstands)
Dipl.-Ing.
Dr. Peter Layr
(Mitglied des Vorstands)
Dipl.-Ing.
Herbert Pöttschacher
(Mitglied des Vorstands)

Quickfinder

Zuletzt besuchte Seiten